Der grünlich-gelbe Fisch mit den hornartigen Auswüchsen am Kopf stammt aus den tropischen Korallenriffen des Indo-Pazifiks und ist giftig. Das schreibt der Zoo Basel in seiner Medienmitteilung vom letzten Donnerstag.

Der Gehörnte Kuh-Kofferfisch ist im Aquarium 22 – das dem Thema «Gift» gewidmet ist – eingezogen. Seit 1999 ist dies das erste Mal, dass der Fisch mit der seltsam unpraktisch anmutenden Körperform wieder im Vivarium zu sehen ist. Was beim Schwimmen etwas umständlich aussieht, erweist sich beim Manövrieren im Riff als ziemlich brauchbar.

Mit wellenförmigen Bewegungen von Rücken- und Afterflosse schwimmt er - wenn es sein muss - zügig vorwärts. Mit der Brustflosse und der Schwanzflosse steuert der Kuhkofferfisch seinen kästchenförmigen Körper präzise durchs Riff und kann sich sogar auf der Stelle drehen.

Ein Hang zur Extravaganz
Unter den Fischen gehört der Kuh-Kofferfisch zu den kurioseren Erscheinungen. Sein Körper ist nicht biegsam, sondern besteht aus einem festem knöchernen Gehäuse. Nur Mund, Augen, Kiemen, Flossen und Anus sind nicht gepanzert. Sogar unter den Kofferfischen ist der Gehörnte Kuh-Kofferfisch mit seinen dornenartigen Hörnern auf der Stirn eine extravagante Ausgabe. Auch seine Atmung ist fischuntypisch: Seine mit dem Panzer verwachsenen Kiemendeckel sind unbeweglich. Die Wasserbewegung erzeugt der Kuh-Kofferfisch daher mit seinem flexiblen Mundboden. 

Im Maul des Kuh-Kofferfisches sitzen oben und unten je zehn zu Zahnplatten verwachsene Zähne. Mit diesen zwickt er harte Korallenstöckchen ab, als wären sie aus Zwieback. 

Der aktuell etwa zehn Zentimeter grosse Fisch im Zoo Basel ist kein einfacher Aquarienpflegling. Auch er knabbert gern mal an Korallenstöcken, zum Glück wachsen diese schneller nach als er sie fressen kann. Die Tierpfleger sorgen ausserdem dafür, dass der kleine Kuh-Kofferfisch niemals gestresst ist. Er würde sonst ein Gift ausscheiden, das seinen Mitbewohnern gefährlich werden könnte.

Männliche Kofferfische sind territorial
Kofferfische treffen sich zur Hochzeit an sogenannten Rendezvousfelsen. Dort balzen und laichen sie in der Dämmerung an einer erhöhten Stelle ihres Reviers. Dann steigen Männchen und Weibchen zur Wasseroberfläche auf und geben Eier und Spermien ab. Die Eier werden von der Strömung davongetragen und der Nachwuchs ist von nun an auf sich alleine gestellt. 

Nach einigen Tagen schlüpfen die Larven und treiben mit den Meeresströmungen weiter. Die Larven haben dornartige Körperanhänge, die ihnen das Schweben erleichtern. Als kleine Jungfische gehen sie wie die erwachsenen Tiere zum Leben nahe dem Meeresboden über. Unklar ist, wie lange die Larven und Jungfische in der Strömung treiben. Man nimmt an, dass sie diese treibende Phase verlängern, wenn sie keinen geeigneten Lebensraum finden. Sicher ist eins: Von den vielen Tausend Schlüpflingen überleben nur einzelne, alle anderen sind Nahrung für andere Meerestiere.