50 junge Korallenwelse schwimmen im Zoo Basel dicht aneinandergedrängt im Meerwasser-Aquarium Nummer 18. Eigentlich sind Fische aus der Verwandtschaft der Welse nur im Süsswasser anzutreffen, die Korallenwelse sind eine der wenigen Ausnahmen: Sie kommen in Korallenriffen, Buchten und auch Flussmündungen im gesamten tropischen Indo-Pazifik vor und schwimmen als Jungtiere und Jugendliche immer im Schwarm an den Felsen der Riffe umher.

Als Erwachsene sind sie einzelgängerischer und dunkelbraun gefärbt. Am Kopf tragen die hübschen, momentan etwa 10 bis 15 Zentimeter langen Fische einen regelrechten Schnauzbart aus acht Barteln. Die Barteln sind sensible Sinnesorgane, mit denen die Welse Geschmacksstoffe im Wasser und auf dem Meeresboden aufnehmen und analysieren können.

Sensible Fische
Auch sonst sind Korallenwelse sehr feinfühlig. Wie Haie und Rochen sind sie sogenannt elektrosensibel. Sie besitzen sogenannte Ampullenorgane. Mit den Ampullenorganen orientieren sie sich im Dunkeln oder im trüben Wasser, denn jedes Hindernis und jedes sich nähernde Tier verändert das elektrische Umfeld des Fisches. Korallenwelse nehmen mit den Ampullenorganen ausserdem selbst feinste Spannungsdifferenzen, die bei Muskelbewegungen von Tieren auftreten, wahr. Dies können sie offenbar noch viel exakter als Haie und Rochen.

In Zahlen ausgedrückt: Mit etwas Training erkennen Korallenwelse Spannungsdifferenzen von 80 Milliardstel Volt! Eine im Sand eingegrabene Garnele stöbern sie damit ebenso präzise auf, wie einen in einer Höhle lauernden Raubfisch, der mit einer einzigen Bewegung seiner Kiemen oder einem feinen Zucken seiner Flossenmuskeln seine Anwesenheit verrät.

Warnung von dem Welse
Vergreift sich doch einmal ein grösserer Fisch an einem Korallenwels, macht er einen tödlichen Fehler: Er missachtet zunächst die auffällige und äusserst dekorative Längsstreifung – dunkelbraun-schwarzer Grund mit weisslich-hellgelben Streifen. Diese ist ein deutliches Warnsignal, genauso wie dasjenige von Wespen oder Hornissen. Übersieht der Angreifer beim Zubeissen auch noch die spitzen Stacheln des Korallenwelses, so vergiftet ihn der Korallenwels mit dem Gift, das er in den Stacheln an Rücken- und Brustflosse produziert.

Seit 2001 ist der Korallenwels auch im östlichen Mittelmeer nachgewiesen. Er ist damit ein weiterer Zeuge der sogenannten Lessepsschen Migration, des Austausches von Lebewesen zwischen dem Mittelmeer und dem Roten Meer durch die Eröffnung des Sueskanals (1869) unter der Leitung von Ferdinand de Lesseps.

 

Die Korallenwelse sind im Vivarium im Aquarium Nummer 18 des Zoos Basel zu finden. Ihre Mitbewohner sind die Zebramuräne, der Gefleckte Schlangenaal und der Samt-Anemonenfisch.