Zum ersten Mal gibt es die von der philippinischen Insel Luzon stammenden Nördlichen Riesenborkenratten (Phloeomys pallidus) in der Schweiz zu sehen – im Papiliorama in Kerzers. Die Tiere sind nachtaktiv – deshalb wohnen sie im Nocturama, in dem eine tropische Nacht simuliert wird.  

Wie das Papiliorama mitteilt, gefällt es den Nagern dort so gut, dass sie bereits in der Akklimatisierungsphase in einem abgesonderten Bereich drei Junge bekommen haben. Auch die Kleinen fühlen sich wohl und streifen eifrig in ihrem neuen Zuhause umher. Die drei Jungtiere, von denen eines noch gesäugt wird, fressen bereits wie die Eltern Salat, Blätter und Gemüse.

Population nimmt ab
Von der Gattung Phloeomys gibt es nur zwei Arten, die beide ausschliesslich auf der Insel Luzon und einigen vorgelagerten, kleineren Inseln vorkommen: die Nördliche und die Südliche Riesenborkenratte. Gewöhnlich leben die Riesenborkenratten auf allen Vegetationsstufen von Meereshöhe bis auf rund 2000 Metern. Den Tieren geht es heute wie vielen Arten. Eigentlich sind ihre Lebensräume unberührte tropische Wäldern, es gelang ihnen aber, sich an die Zivilisation und die zunehmende Kultivierung anzupassen. Sie werden jedoch als Schädlinge und wegen ihres Fleisches gejagt.  

Noch gelten die Nördlichen Riesenborkenratten nicht als gefährdete Art, neue Studien zeigen aber, dass ihre Population rapide abnimmt. Deshalb ist es wichtig, dass die Tierart auch in Zoos heimisch wird, um die genetische Basis der Tierart langfristig zu erhalten. In den der Vereinigung der Europäischen zoologischen Gärten (EAZA) angeschlossenen Zoos leben heute rund hundert Nördliche Riesenborkenratten, seit jüngstem auch die fünf Tiere im Papiliorama in Kerzers, welche eine neue genetische Linie darstellen.