Wie der Tierpark Berlin mitteilt, sei das Eisbärenmädchen im benachbarten Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) obduziert worden. Gestorben sei das Junge an einer Lungenentzündung. Laut den Experten des IZW habe sich das Eisbärchen an der Muttermilch verschluckt und sei dadurch geschwächt gewesen. Dies habe auch seinen Schluckreflex eingeschränkt. Solch eine sogenannte Milchaspiration komme bei geschwächten Jungtieren häufig vor.    

«Das Eisbären-Jungtier ist etwas zu klein und zu schwach auf die Welt gekommen. Hinzu kam dann eine Lungenentzündung die zur Dehydrierung durch Verminderung der Flüssigkeitsaufnahme und letztendlich zum Tod des Tieres geführt hat», sagt Tierparkdirektor Andreas Knieriem in der Medienmitteilung.    

Wie der Tierpark weiter mitteilt, habe das Eisbärenbaby am 1. Januar gegen 11 Uhr ein letztes Mal bei Mutter Tonja getrunken. Beim Blick auf die Überwachungskamera am Morgen des 2. Januar sahen die Tierpfleger den leblosen Körper («Tierwelt Online» berichtete). Mutter Tonja sei nach dem erneuten Verlust eines ihrer Kleinen zunächst sehr ruhig gewesen und habe sich ausgeruht. Am 5. Januar wollte sie die Wurfhöhle verlassen und begab sich erstmals seit zwölf Wochen wieder in die Aussenanlage. Seit dem 18. Januar ist sie tagsüber wieder mit Eisbären-Vater Wolodja zusammen.

Tierpark Berlin will weiter züchten  
Bereits im November 2016 brachte Tonja ein Junges zur Welt. Es war der erste Eisbären-Nachwuchs im Berliner Tierpark nach 22 Jahren – dieser ist nicht zu verwechseln mit dem Zoo Berlin, in dem 2006 der berühmte Knut zur Welt kam. Der kleine Fritz verstarb allerdings im Alter von drei Monaten an einem Leberversagen («Tierwelt Online» berichtete). Der Grund für das Leberversagen konnte nie gefunden werden, schreibt der Tierpark.    

Trotz zwei toten Jungtieren innerhalb eines Jahres verteidigt der Tierpark die Eisbärenzucht: «Trotz der hohen Jungtiersterblichkeit bei Eisbären lassen wir das sehr gut harmonierende, junge Eisbärenpaar Tonja und Wolodja wieder zusammen. Die Tierart ist bedroht und jeder Nachwuchs ein Geschenk. Tonja hat ihre Mutterrolle prima erfüllt, deshalb geben wir die Hoffnung auf ein gesundes Eisbärenbaby nicht auf», sagt der Eisbären-Kurator des Tierparks, Florian Sicks.

Ende Dezember 2017 öffnete das Eisbärenbaby zum ersten Mal seine Augen (Video: Tierpark Berlin):

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