Beuteltiere
Im Beutel des Koalas
Im Zoo Zürich lernt das Koalajunge Uki, selbstständig zu werden. Die ersten sechs Monate seines Lebens verbrachte es im Beutel von Mutter Pippa. Wie sieht es dort drin aus?
Als Koalajoey Uki, ein Männchen, vor rund acht Monaten im Zoo Zürich geboren wurde, erblickte er nicht wie andere Säugetierbabys sogleich das sprichwörtliche Licht der Welt. Dafür musste er sich noch sechs Monate lang gedulden und sich im Beutel seiner Mutter Pippa weiterentwickeln.
Denn Uki war nur etwa so gross wie eine Bohne, als er zur Welt kam, und wog weniger als ein Gramm. Blind, haarlos und ohne Ohren musste er sich zurecht finden und ganz alleine vom Geburtskanal in den Beutel seiner Mutter krabbeln. Das konnte er, da sein Geruchs- und Tastsinn schon einigermassen gut ausgebildet waren und er die Richtung kannte – das war ihm angeboren, wie die Australian Koala Foundation schreibt.
Hautfalte mit Muskeln
«Der Beutel selbst ist eigentlich nur eine Hautfalte», erklärt Pascal Marty, Kurator Kommunikation beim Zoo Zürich. «Vor allem am Eingang sorgen Muskeln dafür, dass das Jungtier nicht herausfällt.» Im Beutel hat es zwei Zizen – bei vielen anderen Beuteltieren sind es vier. An einer der Zizen saugt sich das Joey fest – und bleibt dort, bis es Zeit wird, zum ersten Mal das Köpfchen aus dem Beutel zu strecken.
Verlässt das Joey den Beutel schliesslich, muss die Kinderstube aufgeräumt werden, bevor das nächste Baby zur Welt kommt. Dafür haben Koalas gewissermassen eine eingebaute «Waschanlage», wie Marty erklärt. Denn im Gegensatz zu Kängurus reinigen Koalamütter den Beutel nicht aktiv: «Sie können ihn schlichtweg nicht erreichen.» Das Weibchen sondere aber vor der Geburt antibakterielle Stoffe ab. «So ist der Beutel für das Neugeborene wieder gereinigt und desinfiziert.»
Pippa mit ihrem Joey Uki
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