Seit 2003 hat man sich im Basler Zolli um Nachwuchs bei den Klippschliefern bemüht, jetzt hat es endlich geklappt. Am 16. August wurden erstmals fünf Junge auf der Etosha-Anlage gesehen. Eines sei nicht überlebensfähig gewesen und habe eingeschläfert werden müssen, schreibt der Zoo in einer Medienmiteilung. Die anderen entwickelten sich aber prächtig und werden von Tag zu Tag aktiver. Ob es sich bei den Kleinen um Weibchen oder Männchen handle, sei noch nicht bekannt.  

Klippschliefer sind sehr heikel in der Partnerwahl und das Zusammenführen von neuen Tieren ist schwierig. Erst mit der im letzten Jahr neu zusammengestellten Zuchtgruppe hat es nun geklappt. Das Männchen kam aus Stuttgart, die zwei Weibchen – sie sind Schwestern – aus Holland. Die drei verstanden sich auf Anhieb gut. Zuvor waren alle Bemühungen mit anderen Tieren gescheitert.

Lange Tragzeit
Klippschliefer kommen nach einer recht langen Tragzeit von sieben bis acht Monaten zur Welt. Aussergewöhnlich ist, dass alle Weibchen einer Gruppe üblicherweise zur selben Zeit gebären. Sie bekommen ein bis fünf Junge, wobei jüngere Weibchen meist weniger Nachwuchs haben als ältere. Die rund 200 Gramm schweren Jungen sind bei der Geburt sehr weit entwickelt und behaart und laufen sofort umher. Bereits nach wenigen Tagen fressen die Jungen schon Pflanzen.   

Die Gestalt der Klippschliefer erinnert an ein grosses, wohlgenährtes Meerschweinchen mit dichtem braunem Fell. Ihre Fusssohlen sind ledrig und haften aussergewöhnlich gut, so dass sie schnell fliehen können, wenn sich Greifvögel oder andere Raubtiere nähern. Klippschliefer sind reine Pflanzenfresser und gehen in der Gruppe gemeinsam auf Nahrungssuche. Klippschliefer sind die häufigste Schliefer-Art in Afrika. Vornehmlich leben sie im südlichen Afrika, sind aber auch im Norden anzutreffen. Sie leben in Kolonien und bevorzugen felsige Landschaften, da ihnen Felsspalten und Höhlen nicht nur als Rückzugsort und Fluchtort dienen, sie bringen dort auch ihre Jungen zur Welt. Ihre nächsten Verwandten sind übrigens die Elefanten.   

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Die Somali-Wildesel-Stute Mwana nimmt als Erstes ein Sandbad.
  Bild: Zoo Basel

 

Neue Wildesel-Stute  
Ausserdem ist im Zolli die zweijährige Somali-Wildesel-Stute Mwana eingezogen, die sich in Basel bereits sichtlich wohlzufühlen scheint. Wie der Zoo mitteilt, habe sie sich schon nach zwei Tagen den anderen Eseln anschliessen wollen. Erst habe Mwana die neue Anlage alleine erkundet, ein Sandbad genommen und Bekanntschaft mit einem ihr unbekannten Objekt gemacht: dem Wassergraben. Die Pfleger mussten ihr zeigen, wie sie wieder herausfindet. Am selben Tag wurden die beiden Basler Stuten Tana (26) und Lakisha (5) zu ihr gelassen. Die Begegnung verlief friedlich. Nachdem sich Mwana geweigert hatte alleine wieder in den Stall zu gehen, lernte sie dies von den anderen Stuten sofort.

Im Zolli hofft man auf Nachwuchs der Neuzuzügerin mit dem vierjährigen Hengst Adam. Mwana soll für eine genetische Auffrischung sorgen, damit die Zoo-Population der Somali-Wildesel gesund bleibt. In ihrer Heimat Äthiopien und Eritrea leben nur noch 23 bis 500 Tiere. Die Art ist akut vom Aussterben bedroht.