Die Agakröte (Rhinella marina) ist im Haus Australis im Zoo Basel zuhause. Zurzeit geniesst das Single-Weibchen das frisch eingerichtete Terrarium. Männchen sind kleiner als Weibchen und laufen deshalb Gefahr, von den nicht gerade zimperlichen Weibchen gefressen zu werden. Letztere sind wirklich enorm gross: Das Exemplar im Zoo Basel hat den Durchmesser von einem Suppenteller und wiegt rund ein Kilogramm. Agakröten sind die grössten Kröten, die es überhaupt gibt.

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Die Vorzüge des modernen Krötenheims
Die Agakröte scheint ihr modernisiertes Zuhause zu geniessen. Neben der Beregnungsanlage, dem Wasserfall, der LED-Beleuchtung und dem UV-Licht verfügt dieses noch über weitere Annehmlichkeiten: Ein kleiner Teich wird vom Wasserfall gespeist, eine feuchte Höhle und neue Bereiche mit natürlichem Bodensubstrat sorgen für einen angenehmen Aufenthalt. Auch die Bepflanzung wurde erneuert.

Gefrässiger Einwanderer
Agakröten stammen ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Im Haus Australis illustrieren sie, was geschehen kann, wenn Arten auf fremden Kontinenten ausgesetzt werden. Die Aga-Kröte wurde bereits im 19. Jahrhundert auf diversen Karibikinseln ausgesetzt als Schädlingsbekämpfung in den Zuckerrohrplantagen. Sie sollten Schadinsekten (vor allem Zuckerrohrkäfer) bekämpfen.

Der Erfolg ist heute umstritten. Trotzdem wurden in den 1930er-Jahren viele Aga-Kröten in Australien ausgesetzt, um ebenfalls Schädlingsbekämpfung zu betreiben - mit katastrophalen Folgen: Die Aga-Kröte verbreitete sich rasant und wurde selber zur Plage. Sie pflanzt sich, wenn die Bedingungen stimmen, extrem schnell fort und hat leider nicht nur auf Käfer, sondern auf bis zu Maus-grosse Säugetiere und Reptilien Appetit. In der Masse können Aga-Kröten manche Arten an den Rand der Ausrottung bringen. Ausserdem enthält ihre Haut Drüsen mit Gift, das für viele Säugetiere gefährlich ist. Auch Hunde sterben nicht selten an einer Vergiftung, wenn sie Aga-Kröten fressen.