Das Lemurenduo erkundet seit vergangenem Freitag den Aussenbereich des Geheges auf einer Insel, wie der Basler Zolli am Mittwoch mitteilte. Mit einer reichen Vielfalt an Lautäusserungen markieren die beiden seither akustisch ihr Revier, einer Mischung aus bellen, schreien, knurren, heulen und quietschen – in allen Variationen.

Später soll ein Weibchen mit anderem genetischen Hintergrund dazustossen, denn mit der Vari-Haltung will der Basler Zoo einen Beitrag zu einem Erhaltungszuchtprogramm leisten. Dieses soll eine gesunde Zoopopulation dieser seltenen Lemuren aufrechterhalten. Als einzige Primaten bauen Varis übrigens ein Nest für ihren Nachwuchs.

Gejagt und bedroht
Die beiden Neuen in Basel gehören innerhalb der Schwarzweissen Varis zur Unterart der Gürtel-Varis. In ihrer Heimat im Nordosten von Madagaskar sind sie wie alle anderen Schwarzweissen Vari-Unterarten stark vom Aussterben bedroht – sie werden gejagt und ihr Lebensraum wird für die Landwirtschaft genutzt.

Die tagaktiven Schwarzweissen Varis ernähren sich fast nur von reifen Früchten und brauchen darum grosse, intakte Wälder. Dass die geschickten Kletterer sehr selektiv fressen, macht sie sehr anfällig für schrumpfende und fragmentierte Lebensräume. Mit ihren drei bis vier Kilogramm gehören sie zu den grössten Lemuren.

Ebenfalls neu im Basler Zolli ist die Gepunktete Wurzelmundqualle in einem beleuchteten Aquarium zu sehen. Der Zoo züchtet diese in Australien und Thailand heimischen spektakulären Tiere selber. Als relativ robuste Art können diese Quallen in Freiheit in riesigen Schwärmen auftreten und grosse Schäden anrichten, etwa Fischernetze verklumpen oder Kühlwassereinläufe von Kernkraftwerken verstopfen.