Eisbärenkurator Florian Sicks erklärt in einer Medienmitteilung des Tierpark Berlins: «Mittlerweile trinkt das Eisbärenjungtier regelmässig und nähert sich einem Rhythmus von etwa zwei bis drei Stunden.» Tonja war im Frühjahr wiederholt vom Männchen Wolodja gedeckt worden. Weil die Bärin bis zum September kräftig Winterspeck zulegte, von 230 auf 390 Kilogramm, hatten die Tierparkverantwortlichen eine Schwangerschaft vermutet. Überprüfen liess sich die Trächtigkeit des Raubtiers ohne risikoreiche Eingriffe aber nicht.      

Eisbären haben in den ersten Lebenswochen eine hohe Sterblichkeitsrate – und der Tierpark hatte dabei in den vergangenen Jahren besonders viel Pech. Von den zwei Jungtieren, die Tonja 2016  geboren hatte, starb eines nach der Geburt. Das zweite Junge Fritz starb im Alter von vier Monaten überraschend an einem Leberversagen («Tierwelt Online» berichtete). Am 8. Dezember 2017 brachte Tonja erneut ein Junges zur Welt. Das Weibchen wurde aber nur 26 Tage alt. Es starb an einer Lungenentzündung («Tierwelt Online» berichtete).      

«Uns haben die Erfahrung der letzten beiden Jahre nochmal klar gemacht wie schnell solch ein Glück vorbei sein kann. In den ersten zehn Tagen ist die Sterblichkeit besonders hoch», sagt Tierparkdirektor Andreas Knieriem gemäss der Mitteilung. «Tonja hat sich bisher immer vorbildlich um ihre Jungtiere gekümmert, und sie tut es auch jetzt wieder.»      

Die junge Familie wird per Videokamera überwacht. Nähern darf sich der Wurfhöhle vorerst niemand. Seit dem Tod des beliebten Eisbären Knut im Frühjahr 2011 hoffen die Berliner Tierfreunde auf Eisbärennachwuchs.