Das National Aquarium of New Zealand in Napier war vom Medienansturm am Donnerstag überwältigt. «Die Leute sind von seiner Intelligenz überrascht», sagte Pressesprecherin Robyn McLean. «Er ist eben ein Genie.» Inkys Abenteuer liegt schon drei Monate zurück, aber das Aquarium berichtete erst diese Woche über den Verlust.

Nach Angaben von McLean ist noch unklar, ob Mitarbeiter eines Abends das Drahtnetz über dem Wassertank offen liessen oder ob der Krake es selbst nach oben drückte. Inky – etwa so gross wie ein Rugbyball – quetschte sich durch den Spalt, glitt eine zwei Meter hohe Wand hinunter und über den Boden zu einem Abflussrohr mit nur 15 Zentimetern Durchmesser.

Durch das Abflussrohr in den Pazifik
«Wir sahen am nächsten Morgen die nasse Spur auf dem Boden bis zu dem Rohr, das in den Pazifik führt», sagte sie. Kraken haben keine Knochen, und können sich so durch extrem schmale Spalten und enge Rohre zwängen.

Ob Inky in freier Wildbahn gute Überlebenschancen hat? Fischer hatten ihn vor einem Jahr in schlechtem Zustand zum Aquarium gebracht. Er hatte sich bei Kämpfen mit Fischen offenbar verletzt und einige Tentakel eingebüsst. Das Aquarium päppelte ihn auf.

Das Aquarium hat noch einen anderen Oktopus, Blotchy. Die Tiere seien Einzelgänger, es bestehe keine Gefahr, dass Blotchy einsam werde. Das Aquarium rückte Inky in eine Reihe mit den Pinguin Happy Feet, der 2011 in Neuseeland strandete und in einer weltweit verfolgten Rettungsaktion wieder ins Meer entlassen wurde.