100 Millionen Dollar soll das Unterfangen kosten und den im kalifornischen San Diego gehaltenen Orcas zu grösseren und besseren Becken verhelfen. Der Plan stiess auch bei der Regierung des US-Staates auf Anklang. Die für den Fall zuständige Coatal Commission gab grünes Licht für die Erweiterung, geknüpft an die Bedingung, dass SeaWorld in Zukunft keine Wale in Gefangenschaft mehr züchten, kaufen oder importieren darf. Somit wären die elf Tiere des Parks, von denen acht in Gefangenschaft geboren wurden, die letzten in Kalifornien.

«Optionen überdenken»  
Während Tierschützer jubeln, zeigt man sich bei SeaWorld enttäuscht. «Die Aufzucht von Jungen ist ein natürlicher, grundlegender und wichtiger Bestandteil im Leben eines Tieres. Einem Tier sein Recht auf Fortpflanzung zu nehmen ist unmenschlich», lässt der Park in einer Mitteilung verlauten. Ausserdem sollen SeaWorlds Wale die Besucher für den Schutz ihrer wildlebenden Verwandten sensibilisieren. Man wolle deshalb seine Optionen sorgsam überdenken. 

Orcas in Gefangenschaft seien zu einem «Nichtleben» aus Einsamkeit, Entbehrung und Elend verdammt, heisst es dagegen bei der Tierschutzorganisation PETA. SeaWorld solle überhaupt keine Becken für Schwertwale mehr bauen, sondern die bestehenden leeren und ihre Bewohner in Refugien an der Küste unterbringen, damit sie wenigstens ein halbwegs natürliches Leben führen können.  

Grosse Anteilnahme in der Bevölkerung
Der Fall hatte in Kalifornien für einiges Aufsehen gesorgt. Die Coastal Commission bekam im Vorfeld rund 200'000 E-Mails und 50'000 Briefe von Befürwortern und Gegnern des Projekts zugeschickt. Für die Verkündung des Entscheids musste ein grösserer Raum gefunden werden, 650 Menschen füllten diesen dann bis auf den letzten Platz. Die Zuschauer, unter ihnen Tierrechts-Demonstranten sowie Unterstützer von SeaWorld, lieferten sich laut dem amerikanischen TV-Sender «CNN» teilweise hitzige Diskussionen. Das Thema bewegt die Bevölkerung. Man darf gespannt sein, wie sich SeaWorld entscheiden wird.