Langsam arbeitet sich der unbehaarte und rosarote Mini-Koala durch Mamas dichtes Fell in den Beutel vor, wo der Fötus sich an eine Zitze festsaugen und zu einem zuckersüssen Koala-Baby heranwachsen wird. 

Koalas sind als Beuteltiere. Ihre Jungen tragen sie nur 35 Tage. Danach krabbeln die etwa zwei Zentimeter und ein Gramm schweren Kleinen in den Schutz des Beutels. Nach der Geburt ist der Koala-Nachwuchs nicht lebensfähig. Im Beutel der Mutter reift das Jungtier sechs bis sieben Monate heran. Nach 22 Wochen öffnet es erstmals die Augen und schaut aus dem Beutel. 

 

Gefährliche «Wanderung» zum Beutel

Der Zoo Duisburg gilt international als Zucht- und Kompetenzzentrum für Koalas. Und Revierleiter Mario Chindemi gelang nun die seltene Aufnahme, wie Koala-Weibchen Eora ihr Junges zur Welt brachte. 

«Die Strecke von der Urogenitalöffnung des Weibchens bis zum schützenden Beutel ist mit rund sieben Zentimeter aus menschlicher Sicht nicht weit, für so einen Winzling ist es aber ein beschwerlicher Weg mit vielen Gefahren», sagt Chindemi der «Rheinischen Post». Das vor allem, weil die Mutter ihrem Kleinen nicht helfen kann. «Bei der Geburt verharren die Weibchen in einer Art Trance. Sie bewegen sich nicht, damit das Kleine den Weg in den Beutel finden kann», erklärt der Zoo-Mitarbeiter weiter.