Der Tierpark will seine Besucherinnen und Besucher künftig nicht mehr im Regen anstehen lassen. Er baut in den nächsten zweieinhalb Jahren deshalb eine neue Eingangshalle. Das Projekt, das bereits 2016 lanciert wurde, bringe nicht mehr Wertschöpfung sondern Nutzen für die Gäste, sagte Stiftungsratspräsident Walter Stählin am Mittwoch bei der Präsentation.

Die 1400 Quadratmeter grosse Eingangshalle aus Stein und Holz mit gewölbtem Dach bietet Schutz vor Wind und Wetter sowie WC-Anlagen. Trotz Drehkreuz und Self-Ticketing soll dort auch Verwaltungspersonal untergebracht werden, damit der Eintritt in den Park nicht anonym erfolge.

Wer nicht direkt geradeaus zu Rehen, Wölfen und Ottern spurten will, dem bieten sich in der Halle zwei Schlechtwetterangebote: Ein als «Zauberwald» gestalteter Spielplatz zur einen Seite und das neu konzipierte Bergsturzmuseum auf der anderen Seite.

«Boden wird zittern»
Ziel sei es, sagte Kurator Oscar Wüest, dass dereinst niemand mehr den Park betrete, ohne sich bewusst zu sein, dass er oder sie sich auf Bergsturzgebiet befinde. Damit wir das 55-jährige Museum in den Park integriert und erhält zehnmal mehr Platz als bisher.

Auch heisst es neu «Erlebnishalle Bergsturz», denn wer den Tierpark besuche, den schrecke die Bezeichnung «Museum» ab, sagte Wüest. Erhalten bleiben ein Relief sowie Bilder und Exponate, die an das Ereignis von 1806 erinnern, als in Goldau der Berg zu Tal ging und 300 Häuser begrub.

Neu ist eine Kinohalle mit gewölbtem Bildschirm, wo ein 3,5 minütiger animierter Film läuft – so lange, wie der Bergsturz gedauert habe. «Der Boden wird zittern und am Ende ist man froh, wieder rauszukönnen» kündigt Wüest an. Mit den neuen Angeboten werde künftig auch der Eintrittspreis steigen, sagte Parkdirektorin Anna Baumann.

Neuer Ausgang mit Restaurant
Den Tierpark verlassen werden die Gäste künftig über das neue Verwaltungsgebäude neben der Eingangshalle, das mit einem sechsstöckigen Wohngebäude mit 29 Mietwohnungen verbunden ist. Letzteres baut ein privater Investor.

Der Tierpark mietet sich dort im Erdgeschoss ein und betreibt einen Shop sowie ein öffentlich zugängliches Restaurant. Das Angebot soll vegetarisch oder vegan sein – etwas, was im Schwyzer Talkessel noch fehle, sagte Architekt Ivan Marty.

Die 80 Parkplätze beim heutigen Eingang fallen weg, es entsteht eine Piazza mit Bushaltestelle. Bauherrin ist die Tierparkstiftung. Präsident Stählin sagte, es sei das teuerste Projekt in der Tierparkgeschichte. 80 Prozent der 16 Millionen Franken sind bereits finanziert, auch dank des Grundstückverkaufs durch den Tierpark an den Investor. Zudem habe man seit zehn Jahren Rückstellungen gemacht.

Nun folgen Vorbereitungsarbeiten für den provisorischen Eingang, der etwas dorfauswärts zu stehen kommt. Im November beginnen die Abbrucharbeiten. Die Eröffnung der neuen Eingangspforte ist für 2023 geplant.