Das Raubtier, das während der schweren Überschwemmungen am Sonntag aus seinem Gehege entlaufen war, habe in der Nähe des Heldenplatzes einen Mann getötet, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums, Nino Giorgobani, am Mittwoch. «Es handelte es sich um einen weissen Tiger, er wurde getötet», sagte Ministeriumssprecherin Giorgobani. Zunächst hatten die Behörden von einem Löwen gesprochen.

Das schwere Unwetter vom Wochenende zerstörte grosse Teile des Zoos von Tiflis. Rund 300 Tiere ertranken, während 20 Zoo-Tiere entkamen. Unter den flüchtigen Tieren waren neben Löwen auch Wölfe, Tiger, Schakale und ein Nilpferd. Zwei Bärenjunge, die ebenfalls entlaufen waren, konnten eingefangen werden. 

Die Suche nach den verbliebenen Tieren wurde am Montag eingestellt. Eine Zoosprecherin sagte, alle entlaufenen Tiere seien tot oder eingefangen worden. Der am Mittwoch erschossene weisse Tiger hatte sich laut Berichten örtlicher Medien in einer Lagerhalle vor den Einsatzkräften versteckt. Bei den Überschwemmungen waren mindestens siebzehn Menschen ums Leben gekommen, darunter mehrere Zoo-Mitarbeiter.

Der Direktor des Zoos, Sruab Gurielidse, hielt zuvor die Anwohner an, die Tiere nicht zu töten und forderte eine Untersuchung von bereits erschossen aufgefundenen Tieren, wie die «Welt» berichtet. So sei beispielsweise ein weisser Löwe mit einem Kopfschuss getötet worden. «Wenn ein Raubtier einen Menschen angreift, dann ist es verständlich, aber es gibt Fälle [von Erschiessungen], die man noch genauer anschauen muss.»