Tigerin Elena kam 2010 aus dem Tierpark Hellabrunn in München nach Zürich, meldet der Zoo Zürich. Zusammen mit ihrem Partner Coto brachte sie 2011 vier Junge zur Welt, wovon drei überlebten. Anschliessend hätten die Tierärzte bei ihr viermal ein Hormonimplantat eingesetzt, um die weitere Zucht zu unterbrechen. Dies, weil ihre Gene im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm überrepräsentiert waren und für einen möglichen Nachwuchs kein guter Platz in einem anderen Zoo gefunden worden wäre.

Diese Situation änderte sich, als im Frühjahr 2018 der Tiger Sayan aus dem französischen Parc des Félins nach Zürich kam: Vom Europäischen Erhaltungszuchtprogramm habe der Zoo Zürich grünes Licht erhalten, nochmals mit der alternden Elena zu züchten. Die beiden Tiger haben sich schnell aneinander gewöhnt, heisst es im heute veröffentlichten Communiqué. Und so hätte Elena im Juli dieses Jahres Anzeichen einer Rolligkeit gezeigt. Allerdings war Sayan nicht interessiert, es konnten auch keine Paarungen beobachtet werden.

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Bilder aus glücklicheren Tagen: Ein Video aus dem Frühling zeigt das erstmalige Aufeinandertreffen von Elena und Sayan im Zoo Zürich.


Rätseln über die Todesursache

Nach Angaben des Zoos Zürich ging es mit dem Allgemeinzustand von Elena in den letzten Tagen auf und ab. Zdem habe es kleinere Auseinandersetzungen mit Sayan gegeben. Elena stand deshalb unter tierärztlicher Kontrolle. Trotzdem sei der Tod über Nacht unerwartet gekommen. Die genaue Todesursache wird nun im Pathologischen Institut der Veterinärmedizinischen Fakultät Vetsuisse der Universität Zürich untersucht.

Der Amur- oder Sibirische Tiger ist der grösste Vertreter der Tiger. Männchen erreichen mit 180 bis gegen 300 Kilogramm ein stattliches Gewicht. In den 1940-er Jahren sank der Bestand der Amurtiger in der Wildnis auf rund 40 Tiere. Nur dank strenger Schutzmassnahmen hat sich der Bestand wieder erholt und wird gegenwärtig auf etwa 500 Tiere geschätzt.