Der Nashornbulle Vince wurde am Dienstagmorgen erschossen im Zoo von Thoiry westlich von Paris gefunden. «Das gesamte Personal ist extrem schockiert», teilte der Zoo mit, der von Wilderei sprach. Die Täter hätten vermutlich eine Kettensäge genutzt, um das eine Horn abzusägen. Das zweite Horn sei nur angeschnitten worden, was vermuten lasse, dass sie gestört wurden. Zwei weitere Nashörner blieben verschont.

Vince gehörte der Art der Breitmaulnashörner an, die weit häufiger sind als Spitzmaulnashörner, aber wegen der Wilderei in der internationalen Roten Liste trotzdem als «potenziell bedroht» engestuft sind. Dem Zoo zufolge ist es das erste Mal, dass Diebe in einen Tierpark eindringen und ein Rhinozeros töten. Die Ermittler schätzen den Wert des gestohlenen Horns auf bis zu 40'000 Euro (43'000 Franken).

Der Handel mit Horn von Nashörnern ist auf internationaler Ebene seit rund vier Jahrzehnten verboten. Vor allem in China und Vietnam ist das Horn aber gefragt: Ihm werden dort aphrodisierende und heilende Kräfte zugeschrieben. Das Horn besteht aus Keratin, dem gleichen Material wie menschliche Fingernägel. In Südafrika hatten Wilderer im vergangenen Jahr nach Regierungsangaben mehr als 1000 Nashörner getötet.