Mehrere Blaukrönchen im Zoo Basel sind zurzeit daran, Eier auszubrüten. Wie bei Blaukrönchen üblich sitzt das Weibchen auf den Eiern und das Männchen ist für den Grossteil der Nahrungssuche zuständig. Eins der Männchen hat diesmal besonders viel zu tun: Es hat gleich drei Weibchen bezirzt und muss nun für alle das Futter heranschaffen.

Willkommener Hauslieferdienst 
Zur Übergabe des Futters ruft das Männchen vor der Nisthöhle nach seiner Partnerin. Die Leckerbissen übergibt er ihr erst, wenn sie aus der Höhle geschlüpft ist. Manchmal drehen beide vorher zusammen noch ein paar Flugrunden in der Halle. Zurzeit scheint der Vogel-Casanova mit der Mehrfachbelastung gut klar zu kommen. Richtig anstrengend wird es wohl, wenn der Nachwuchs schlüpft und es noch mehr hungrige Mäuler zu stopfen gibt.

Bei der Betreuung des Nachwuchses gibt es bei Blaukrönchen eine strenge Arbeitsteilung: Die Jungen werden von den Eltern gefüttert. Dabei übergibt der Vater das Futter dem Weibchen und dieses füttert es dann dem Nachwuchs. Je grösser die Jungen werden, desto mehr geht dann auch das Weibchen auf Nahrungssuche.

Akrobaten unter dem Blätterdach
Blaukrönchen gehören zu der Gattung der Fledermauspapageien, die im süd-ostasiatischen Raum weit verbreitet ist. Namensgebend ist die Angewohnheit, sich beim Schlafen wie Fledermäuse mit dem Kopf nach unten "aufzuhängen“. Blaukrönchen streifen in der Regel in kleinen Gruppen umher, fast nie sind sie einzeln unterwegs. Geschickt bewegen sie sich im Geäst, um an ihre Nahrung (Nektar, Früchte, Pollen, Samen sowie verschiedene kleine Insekten) zu kommen. Wie die allermeisten Papageien sind auch Blaukrönchen Höhlenbrüter. Pro Brut ziehen sie zwei bis vier Junge auf. Sie bewohnen Regenwälder, offenes Waldland, Bambusdickichte, Plantagen und Gärten und kommen in Höhen zwischen 500 und 2.000 Metern vor.