Wir Menschen lieben es, Denk- und Knobelspiele zu lösen. Sudokus und Kreuzworträtsel in Zeitungen werden jeden Tag tausendfach gelöst und nur ein Bruchteil der Knobler schickt auch tatsächlich das Lösungswort ein, um einen Preis zu gewinnen. Die intellektuelle Herausforderung ist uns Belohnung genug, das Gefühl, es geschafft zu haben ist die Bestätigung, die wir brauchen.  

Eine Studie der Zoologischen Gesellschaft London (ZSL) belegt nun, dass Schimpansen genauso ticken. Sie sind heiss auf geistige Herausforderungen, ob es nun eine Belohnung dafür gibt oder nicht.  

Knacknuss wird gelöst – auch ohne Belohnung
Aus alten Wasserleitungsrohren haben Wissenschaftler im Zoo von Whipsnade im Norden von London ein Labyrinth für die Schimpansen aufgestellt. Mit kleinen Ästen und Stöckchen mussten die Schimpansen nun eine leckere Nuss von einem Ende des Rohrsystems zum anderen stochern. Natürlich waren die Affen begeistert und konnten die Nuss schnell knacken – im wahrsten Sinne des Wortes.  

Bei einigen der Versuche jedoch wurde die Paranuss durch einen roten Würfel ersetzt. Nichts, was sich ein Schimpanse wünschen würde. Doch auch der Würfel wurde genauso engagiert aus dem Labyrinth herausgefischt. Dies beweist laut Fay Clarke, der Forschungsleiterin, dass Schimpansen durch die geistige Stimulation ihren «Wohlfühl-Faktor» erhöhten.

Das «Stöckchen-Stocher-Spiel» ist übrigens für die Zoo-Schimpansen ein Ersatz für ihr Verhalten in freier Wildbahn, wo sie gerne mit Ästen in Baumstrünken nach Honig oder Insekten stochern.