Das Jungtier sei im letzten Frühling von Unbekannten bei einer Ziegenhalterin abgegeben worden, offenbar in der falschen Annahme, dass es sich um ein Zicklein handle, teilte der Natur- und Tierpark Goldau am Dienstag mit. Das Jungtier sei darauf in der Auffangstation des Tierparks aufgezogen worden.

Normalerweise entlässt der Tierpark Rehkitze, nachdem er sie in der Auffangstation aufgepäppelt hat, wieder in die Freiheit. In diesem Fall wurde aber darauf verzichtet. Bei einer Auswilderung hätte die Rehpopulation in den Goldauer Wäldern verfälscht werden können, teilte der Tierpark mit.

Das weisse Reh lebt deswegen zusammen mit seinen normal gefärbten Artgenossen im Tierpark. Es sei kein Albino, teilte der Tierpark mit. Es handle sich vielmehr um eine seltene Farbvariante. So habe das Reh am Kopf braune Flecken. Das deutet auf Leuzismus hin. Bei Leuzismus kann der Körper zwar Pigmente herstellen, durch Defekte in den Pigmentzellen bleibt das Fell aber trotzdem weiss. Beim Albinismus wird das Pigment gar nicht erst hergestellt.

Schaffhauser Reh kastriert
Auch die anderen Rehe im Tierpark stammen aus der Auffangstation. Der Tierpark züchte keine Rehe, hiess es beim Tierpark auf Anfrage. Das weisse Reh, ein Männchen, sei deswegen kastriert worden.

Das junge Reh stammt aus dem Kanton Schaffhausen, wie es beim Tierpark weiter hiess. Dort gebe es eine Rehpopulation mit spezieller Färbung. Sie verpaarten sich mit den üblich gefärbten Rehen und stünden diesen in körperlicher Stärke in nichts nach.