In die Umgestaltung der Pinguin-Anlage will der Zolli rund zwei Millionen Franken investieren, wie Zoo-Verantwortliche am Mittwoch vor den Medien sagten. Die Fläche, die den Vögeln zur Verfügung steht, soll von 60 auf 150 Quadratmeter vergrössert werden. Das Publikum kann sich auf neue Unterwasser-Einblicke freuen.  

Die bestehende Anlage mit 36 Quadratmetern Land und einem 20 Quadratmeter grossen Bassin soll saniert und um einen zweiten, neuen Teil ergänzt werden. Dieser soll aus 99 Quadratmeter Land- und 52 Quadratmeter Wasserfläche bestehen. Beide Teile werden sowohl am Land wie auch im Wasser durch Schieber miteinander verbunden.

Europaweit einmalig  
Mit der neuen Anlage will der Zolli dem Umstand Rechnung tragen, dass sich die Bedürfnissen der Pinguine im Jahresverlauf ändern. Dass die beiden Bereiche getrennt genutzt werden können, sei ein Vorteil bei der Brut und der schon heute sehr erfolgreichen Aufzucht der Jungtiere, hiess es.  

Nach Angaben von Kuratorin Friederike von Houwald soll die neue Pinguin-Anlage in ihrer Art europaweit einmalig sein. Sie solle den Vögeln durch ihre Gestaltung das Gefühl vermitteln, den Ort der Brut gefunden haben. Dies bringe mehr als eine grosse Halle voll Eis, ist die Kuratorin überzeugt.  

Die Eröffnung der neuen Anlage ist für Mitte 2018 terminiert. Sie bietet Platz für rund 30 Tiere. Heute leben im Zolli 16 Königs- und neun Eselspinguine. Während der Bauarbeiten sollen sie in einem deutschen Zoo untergebracht werden, in welchem ist noch offen.  

In der neuen Anlage sollen dereinst nur noch Königspinguine gehalten werden. Die Eselspinguine sollen dagegen ins neue Ozeanium umziehen, dass der Zoo an der Basler Heuwaage plant. Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt hat letzte Woche den Bebauungsplan für das 100-Millionen-Projekt verabschiedet und dem Grossen Rat beantragt, sämtliche Einsprachen abzulehnen.

Zoo-Direktor rechnet mit Volksabstimmung  
Auf grundsätzliche Ablehnung stösst das Ozeanium, das der Zolli mit Spenden finanzieren will, bei der Fondation Franz Weber und deren Verein Helvetia Nostra, die aus ökologischen Gründen gegen das Projekt sind. Als Gegenprojekt hatten sie 2014 die «Vision Nemo» präsentiert. Dabei handelte es sich um Multimedia-Fenster zum Ozean.  

Zoo-Direktor Olivier Pagan geht davon aus, das über das Ozeanium das Basler Stimmvolk entscheiden wird, weil gegen den Bebauungsplan das Referendum ergriffen werden dürfte. Frühester Baubeginn für das Vorhaben ist 2020. Die Bauarbeiten sollen vier Jahre dauern.