Für viele Kleinnager sind Terrarien ideal, wenn sie mit Lüftungsschlitzen versehen sind. Für Teddyhamsterzüchterin Susann Khelifi aus Bätterkinden BE ist eine Belüftung im oberen Bereich sinnvoller. «So kann man das Terrarium mit einer mindestens 15 Zentimeter hohen Schicht Sägespänen einrichten, ohne dass sie herausquillen, wenn der Hamster gräbt.» Farbratten und Farbmäuse sollten wegen starker Geruchsentwicklung jedoch besser in Räumen gehalten werden, wo man nicht darin wohnt, insbesondere wenn Männchen darunter sind.

Das Terrarium sollte jedoch an einem ruhigen Ort stehen und den Kleinnagern einen Lebensraum bieten. Arten, die gerne klettern, wie beispielsweise die Eurasische Zwergmaus, sollten in hohen Terrarien gehalten werden, andere wie Hamsterarten benötigen Fläche.

Entstaubte Hobelspäne
Khelifi bevorzugt für einen einzelnen Teddyhamster ein Terrarium mit der Grösse von 1,2 × 0,5 × 0,5 Meter. Darin findet der Kleinnager alles, was er benötigt: Eine Schale mit einer tiefen Schicht trockenen Sandes, ein Laufrad, ein Graskörbchen als Schlafhäuschen, ein Vorratshaus, dessen Dach der Hamster als erweiterte Fläche und als Ausguck nutzt, ein Häuschen, in dem er Kot und Urin abgibt, weitere Balkone, die er besteigt, Korkäste und -rinde, über die er klettert und unter der er sich versteckt, Rindenstücke und frische Haseläste aus dem Wald. Anstatt mehrerer Häuschen kann auch ein Mehrkammernhaus gleiche Zwecke erfüllen. Heu und Stroh sind wichtige Beigaben, denn damit bauen viele Kleinnager ihre Nester. 

Ein Blick in das Verbreitungsgebiet lohnt sich. Wer sich mit dem Verhalten einer Kleinnagerart auseinandersetzt, weiss, was er den Tieren bieten muss. Die meisten Kleinnager stammen aus trockenen Gegenden. Manche benötigen mehr Sand, wie der Roborowski-Zwerghamster aus der Wüste Gobi, oder Steine, wie die Degus, die an den Westhängen der Anden Chiles vorkommen.

Was die Einstreu betrifft, hat Khelifi verschiedene Produkte getestet und findet Hobelspäne am besten. Da Kleinnager gerne graben, ist es wichtig, dass die Hobelspäne entstaubt sind. Naturerde weist immer auch Feuchtigkeit auf, sodass sich Schimmelpilze bilden können. Sie ist darum nicht empfehlenswert. Rindenmulch, Buchenholzgranulat oder Humus aus der Terrarienabteilung von Zoohandlungen können ebenfalls gereicht werden. Hanfstroh eignet sich zwar gut, um Gänge zu graben, saugt aber Feuchtigkeit nicht so gut auf wie Hobelspäne. Sand sollte in einer etwa zehn Zentimeter dicken Schicht in einem Behälter mit einem Durchmesser von 20 × 20 Zentimeter zur Verfügung gestellt werden. Hamster und andere Kleinnager wie Rennmäuse graben gerne im Sand. Das verbessert ihre Fellqualität. Und Kleinnagerterrarien müssen regelmässig gereinigt werden!

Ideal ist, wenn die Terrarien auf einem Gestell hervorgezogen werden können. Khelifi hat daher in ihrem Hamsterzuchtzimmer die Terrarien auf fahrbare Gestelle gestellt. «Wenn ein Weibchen auf der hinteren Seite eine Nestkammer gräbt und dort Junge aufzieht, kann ich nur das Gestell hervorziehen, um das festzustellen», sagt sie. 

Auf der Hand oder zum Beobachten?
Wünscht man sich ein zahmes Tier, ist ein Goldhamster ideal. Priska Küng aus Hinwil ZH ist Spezialistin für Kleinnager und empfiehlt auch Farbmäuse. «Sie sind neugierig, kommen auf die Hand und gehen über einen Tisch», sagt sie. Auch Farbratten lernen schnell und werden zahm. Bedingung ist, dass man sich intensiv mit ihnen beschäftigt. Die meisten Kleinnager aber sind Beobachtungs­tiere und haben eine geringe Lebenserwartung von einem bis zwei Jahren. Arten sollten nicht gemischt gehalten werden. 

Kleinnager fressen gerne Getreide, trockenes Gemüse, Katzentrockenfutter, getrocknete Insekten, Bachflohkrebse und Mehlwürmer. Manche sind aber auch reine Vegetarier wie die Degus oder Chinchillas. 

Zoohandlungen führen einige gängige Arten wie Farbmäuse und -ratten, Hamsterarten, Degus und Rennmäuse. Viele Kleinnager findet man aber direkt bei Züchterinnen und Züchtern über Internetseiten.