Haben Sie in den Wintermonaten oft Halskratzen? Schuld daran ist meist trockene Raumluft. Hat sie weniger als 40 Prozent Luftfeuchte, fühlt man sich unbehaglich, die Schleimhäute trocknen aus, Viren und Bakterien können sich leichter ausbreiten. Dagegen sollte man etwas tun. Frischgrüne Pflanzen sind nicht nur eine Augenweide, sondern auch natürliche Luftbefeuchter. Bis zu 97 Prozent des Giesswassers gibt zum Beispiel das Zyperngras (Cyperus alternifolius) an die Umgebung zurück.

Immer durstig ist die Goldfruchtpalme (Chrysalidocarpus lutescens). Viel Wasser braucht auch die Zimmerlinde (Sparmannia africana), das sie luftverbessernd über ihre behaarten Blätter verdunstet. Die Pflanzen schmücken Zimmer, Büros und Wintergärten. Wasserverdunstung ist ein biologischer Vorgang, den die grossen Blätter der exotischen Dieffenbachia aus dem Regenwald perfekt beherrschen. Die schöne Pflanze wirkt auch gegen Formaldehyd, eine giftige Verbindung, die in unserer Luft vorkommt.

Für Raucherzimmer ist die Birkenfeige geeignet
Einige Pflanzen können sogar Schadstoffe zerlegen. Wunderwirkungen darf man zwar nicht erwarten, doch immerhin schafft es eine grössere Birkenfeige (Ficus benjamina), täglich den Nikotin-Qualm von zwei Zigaretten in einem 4×2 Meter-Zimmer abzubauen. Für Raucherzimmer ist die Pflanze deshalb ideal. Sie ist leicht zu pflegen, vor allem in der bequemen Hydrokultur und in Tongranulat. Auf das krebsverdächtige, Allergie erregende Formaldehyd hat sich nach einer NASA-Studie der Drachenbaum (Dracaena) spezialisiert. Auch sein Erscheinungsbild macht ihn vielseitig. Die baumartig wachsende, robuste Pflanze passt mit ihren schmalen, dünnen Blättern ebenso zu traditionell eingerichteten Zimmern wie zur modernen Wohnumgebung. Auch die dickfleischige Aloe vera, der Baumfreund (Philodendron), die dekorative Grünlilie (Chlorophytum) und die Efeutute (Epipremnum) gehen gegen Formaldehyd vor. Mithilfe von Bakterien im Wurzelraum machen sie den Giftstoff unschädlich.

Auch so bekannte Zimmerpflanzen wie die Goldfrucht-Palme (Chrysalidocarpus), Einblatt (Spathiphyllum) und Schefflera gingen als biologisch wirksame Filteranlagen aus zahlreichen Versuchen hervor. Sie sind wahre Alleskönner, die einen festen Platz im Haus verdienen – der Gesundheit zuliebe. Trotzdem: Das tägliche Lüften können auch sie nicht ersetzen. Ausserdem ausreichend Wasser für die Pflanzen, dann wird das Raumklima schon bedeutend besser.