Moderne Technik kann das Leben von Katzen und ihren Haltern komfortabler machen. Vorbei sind zum Beispiel die Zeiten, in denen man ständig Katzenklos reinigen musste. Das versprechen zumindest die Hersteller von selbstreinigenden Katzentoiletten. Nach jeder Benutzung wird ein Reinigungsprozess aktiviert, bei dem der Dreck durch Rotation oder einen Rechen in ein spezielles Fach aussortiert wird. Der Besitzer muss lediglich die Hinterlassenschaften entsorgen sowie Streu nachfüllen oder die Toilettenschale austauschen. Zwischen 200 und 800 Franken zahlt man für ein selbstreinigendes Katzenklo, Folgekosten für Streu oder wenig umweltfreundliche Wegwerfschalen nicht eingerechnet. Offenbar ist bei vielen Modellen auch die Technik nicht ganz ausgereift. Nutzer beschweren sich in Rezensionen unter anderem über häufige Defekte, einen langwierigen, lauten Reinigungsprozess, kotverschmierte Rechen und Geruchsbelästigung. 

Solche und andere Probleme will der Schweizer Erfinder Robert Schönhölzer mit «SaroCat Royal» beheben. Das Katzenklo ist mit Frisch- und Abwasserbehältern ausgestattet, die nur einmal wöchentlich aufgefüllt beziehungsweise geleert werden müssen. Ein grosser Vorteil: Das königliche Katzenklo funktioniert mit einer Rasenmatte komplett streufrei, wahlweise aber auch mit normaler Katzenstreu oder Glasgranulat. «Ich habe beobachtet, dass Katzen ihr Geschäft oft lieber auf dem Rasen als zum Beispiel im Blumenbeet verrichten, vermutlich weil sie sich nicht gerne die Pfoten dreckig machen», sagt Schönhölzer. Auch Katzen, die zuvor Streu kannten, nahmen die Rasenmatte in der Regel schnell an.

Eingeschlossene Tiere aufspüren
Von «SaroCat Royal» gab es 2018 schon einen Prototyp, von dem rund 1000 Exemplare verkauft wurden. «Inzwischen haben wir die Technik aber noch einmal enorm verbessert. Jetzt sind wir fast so weit, in die Produktion zu gehen», sagt Schönhölzer. Das nötige Startkapital will der Unternehmer aus Sedrun GR schon bald per Crowdfunding einsammeln. Dann soll «SaroCat» weltweit vertrieben werden und etwa 200 bis 300 Franken pro Stück kosten. Während bei den Hightech-Katzenklos noch akribisch getüftelt wird, funktionieren Katzenklappen, die den Mikrochip der Katze lesen und so nur ausgewählten Tieren Einlass gewähren können, in der Regel schon problemlos. 

Kommt der Freigänger nicht wie gewohnt nach Hause, kann ein Peilsender Gold wert sein. Die ersten GPS-Tracker wurden noch für Hunde entwickelt und waren für Katzen viel zu schwer. Inzwischen gibt es aber zum Beispiel den 50 Gramm leichten «Tractive GPS Tracker» für Katzen (rund 65 Franken). GPS-Ortung funktioniert allerdings nur im Freien, also nicht, wenn das Büsi aus Versehen in einer Garage eingeschlossen wurde. Das junge Startup-Unternehmen petTracer AG aus Wikon LU hat deshalb ein GPS-Katzenhalsband entwickelt, das dank einer Peilfunktion auf der Basis von Radiowellen auch eine Ortung in geschlossenen Räumen und Gebäuden ermöglicht. Der «petTracer» wiegt lediglich 34 Gramm und kostet 198 Franken plus monatliche Abogebühr. 

Katzen, die alleine zu Hause sind, kann man aus der Ferne mit einer interaktiven Haustierkamera im Blick behalten und je nach Modell mit Leckerchen verwöhnen oder mit einem Laser beschäftigen (zum Beispiel «swisspet Cam & Play», «PetziConnect», «Pawbo Life Wifi Pet Camera», Preise ungefähr zwischen 200 und 250 Franken). Ausserdem kann der Halter über das Gerät mit dem Büsi sprechen und auch die «Antworten» hören. Was das Maunzen bedeutet, könnte man dann mit dem «Meowlingual Cat Translation Device» übersetzen. Theoretisch zumindest – denn noch übersetzt das Gerät nur ins Japanische.

Robotermaus für das moderne Büsi 
Für gelangweilte Hauskatzen und ihre Besitzer gibt es auch reine Unterhaltungs-Gadgets, darunter – wie könnte es anders sein – elektronisch betriebene Mäuse, automatische Laserpointer und drehende Federstäbe.

Die Luxusvariante der Robotermaus wurde 2014 in Illinois USA entwickelt. «Mousr» kostet rund 150 Franken und soll Katzen eigenständig zum Toben animieren. Alternativ kann man die Maus per Smartphone steuern. Jedenfalls, falls dieses nicht von der Zweitkatze in Beschlag genommen wird. Katzen-Spiele-Apps wie «Cat Playground» (Android) oder «Catch the Mouse» (iPad) wecken den Jagdtrieb, indem sie zum Beispiel Fische über das Smartphone oder Tablet schwimmen lassen. Bei «Paint for Cats» (iPad) erstellt die Katze beim Mäusefangen nebenbei ein kleines Kunstwerk. Die Apps kosten nur wenige Franken oder gar nichts, werden aber teuer, wenn die Katze im Jagdeifer ihre Krallen ausfährt. Schutzfolien für den Bildschirm können das Risiko senken.

Egal ob Robotermaus oder Spiele-App: Hightech-Spielzeug sollte das gemeinsame Spiel mit der Katze höchstens ergänzen, nie ersetzen. Denn wenn man selber die Katzenangel schwingt oder ein Stück zusammengeknüllte Zeitung am Faden durch die Wohnung zieht, befriedigt man nicht nur Spiel- und Jagdtrieb der Samtpfote, sondern vertieft auch die Beziehung zwischen Mensch und Tier. Besser für die Umwelt und günstiger sind nicht elektronische Spielzeuge allemal.