Einzigartige Zwiebelsorte
Die Etagenzwiebel
Die anspruchslose Pflanze ist eine einzigartige Zwiebelsorte, die sogar Menschen ohne grünen Daumen grosse Freude bereiten wird. Sie macht mit ihren Etagen nicht nur eine schöne Figur im Garten, sondern sie schmeckt auch vom Stängel bis zur Wurzel.
Die Etagenzwiebel ist die kuriose unter den Zwiebeln. Sie hat nämlich keine Blüten. Stattdessen wächst sie bis zu 30 Zentimeter in die Höhe und bildet dort mehrere Brutzwiebeln. Diese treiben dann aus und bilden neue Brutzwiebeln in der Luft. Bis zu drei Etagen kann die Pflanze so erreichen und wird daher auch Luftzwiebel genannt. Es gibt mehrere Sorten der Zwiebel, wie beispielsweise «Züblin», «Vom Elsass» oder «Vom Onsernonetal». Sie gehören zu den alten Pflanzensorten, um deren Erhalt sich die Stiftung Pro Specie Rara kümmert. Die Sorte «Züblin» etwa kam laut Pro Specie Rara über einen Privatgarten aus Steckborn zur Stiftung und stammt wahrscheinlich aus dem Lötschental. Die Sorte «Vom Onsernonetal» stammt, wie der Name verrät, aus dem Tessin, gelangte aber über Adliswil in die Sammlung. Die Sorte aus dem Elsass ist aus der ursprünglichen Region noch erhalten.
Kennzeichnend für die Etagenzwiebel ist ihre Robustheit. Sie ist winterhart, relativ anspruchslos und dementsprechend auch pflegeleicht. Sie zieht einen sonnigen Standort vor und mag kein Unkraut. Alle drei bis vier Jahre braucht sie einen Tapetenwechsel und damit einen neuen Platz im Beet. Aber selbst das ist bei dieser Pflanze schnell gemacht. Denn sie lässt sich kinderleicht vermehren.
Vermehrt sich locker
Dafür kann man die Brutzwiebeln im Frühling oder im Herbst aus der Luft ernten, an einem passenden Standort in drei Zentimeter Tiefe wieder setzen und innerhalb weniger Monate wächst eine neue Pflanze heran. Diese bildet bald neue Etagen mit Brutzwiebeln, die man wieder setzen kann. Sie kann sich aber auch selbst fortpflanzen, indem sie zu Boden knickt und dort neue Wurzeln schlägt.
Geniessen kann man die Etagenzwiebel genauso wie andere Zwiebeln. Die Brutzwiebeln beispielsweise lassen sich sowohl roh essen als auch andünsten und wie normale Zwiebeln in einem Gericht verwenden. Die hohlen grünen Stängel kann man wie Schnittlauch frisch essen, beispielsweise in Salaten. Und auch die Nebenzwiebeln im Boden kann man ernten und verwerten. Die Etagenzwiebel ist also komplett verwertbar und bietet das ganze Jahr hindurch einen Mehrwert. Sie macht sogar in Sommersträussen eine hübsche Figur – solange der Geruch nicht stört.
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