Die ersten Anzeichen des Frühlings, und mögen sie noch so unscheinbar sein, lassen das Gärtnerherz höherschlagen. Es kribbelt in den Fingern, man kann es kaum erwarten, mit den ersten Aussaaten zu beginnen. Doch die Nächte sind noch kalt, und Minustemperaturen keine Seltenheit. Wer bereits jetzt gärtnern will, muss also das Klima irgendwie austricksen. Dies gelingt mit einem Frühbeet. Bereits ab Februar kann man darin seiner Gärtnerlust freien Lauf lassen. 

Ein Frühbeet ist nichts anderes als eine Box mit transparenten Wänden, die dank isolierender Wirkung für die zarten Pflänzchen ein angenehmes Mikroklima schafft. In ihren eigenen vier Wänden können sie, geschützt vor Kälte, Wind und Wetter, zu robusten Pflanzen heranwachsen. Geeignet fürs Frühbeet sind Schnittsalate, vorgezogene Kopfsalate, Radieschen, frühe Rüebli oder Kresse. Später füllen sich die freien Plätze mit Aussaatschalen, seien es Sommerblumen oder weitere Gemüsepflanzen. Sobald die Tage deutlich länger und wärmer werden und kein Frost mehr zu erwarten ist, folgen schliesslich Setzlinge von Tomate, Gurke und Kürbis, die auf der Fensterbank vorgezogen oder zugekauft wurden.

Das Lüften nicht vergessen
Als Standort für ein Frühbeet eignet sich ein sonniges, idealerweise südexponiertes Plätzchen. In Gebäudenähe positioniert, ist zusätzlicher Schutz gewährt. Wie in einem Gewächshaus heizt die Sonne die Luft im Frühbeet auf und sorgt für warme Temperaturen. Es ist wichtig, an schönen Tagen den Deckel zu öffnen, um das Zirkulieren der Luft zu gewähren. Nachts schliesst man ihn wieder und deckt den Kasten in sehr kalten Nächten zusätzlich mit einer schützenden Wolldecke oder einem Holzwollevlies ab. Im Gegensatz zu einem Gewächshaus findet ein Frühbeet auch in kleinen Gärten und auf dem Balkon Platz und ist für jeden erschwinglich.

Es empfiehlt sich auch, den Standort im Garten sorgfältig vorzubereiten. Für eine gute Wasserdurchlässigkeit etwas Erde ausheben, eine Schicht feines Geröll einbauen und diese mit Gartenerde wieder bedecken. Den Boden ausebnen, das Frühbeet aufstellen und mit Kompost und Pflanzsubstrat anreichern.

Auch die bekannte Gartenbloggerin Carmen Siegrist-Scherrer aus Lanterswil TG setzt auf ihrem Balkon auf ein Frühbeet. Dazu hat sie sich eine originelle Variante ausgedacht. Sie stellt den Frühbeetkasten jeweils auf ihr Hochbeet, das aus einem Palettrahmen besteht. So entsteht ein erhöhtes Minigewächshaus, das ohne Bücken bequem zugänglich ist. Jeweils ab März geht es bei der Gartenfreundin los mit verschiedenen Salaten, Kohlrabi und Radieschen. «Schon Anfang April ernte ich die ersten Kopfsalate. Das ist in unserer Höhenlage keine Selbstverständlichkeit», sagt Siegrist-Scherrer. «Im Sommer wird es im Frühbeet zu heiss für Salate, dann baue ich Tomaten, Chili oder Peperoni an.»

Mehr über Carmen Siegrist-Scherrers Garten gibt es in ihrem Blog «Ein Schweizer Garten».