Kartoffeln gehören zu den beliebtesten Ackerbaufrüchten der Schweiz. Die gelbfleischige Knolle darf schliesslich für Raclette oder die traditionelle Rösti nicht fehlen. Doch einige alte Sorten tanzen hier farblich aus der Reihe: Der Blaue Schwede und der Blaue St. Galler machen ihremNamen alle Ehre, denn das Innere der Kartoffeln ist blau-violett.

Während die Blauen Schweden in der Schweiz schon seit Längerem bekannt sind, handelt es sich bei dem Blauen St. Galler um eine Züchtung aus dem Jahr 2000, die aus dem Blauen Schweden hervorging. Im Gegensatz zu den Blauen Schweden verlieren Blaue St. Galler ihre intensive Färbung während des Kochvorgangs nicht. Dafür sind sie im Anbau etwas anfälliger für Kraut- und Knollenfäule. Auch in der Blütenfarbe unterscheiden sich die beiden Sorte. Während die Blüten der Blauen Schweden ebenfalls blau-lila sind, so sind jene der Blauen St. Galler weiss.

Bis auf ihre Farbe unterscheiden sich blaue Kartoffeln nicht von gelbfleischigen Sorten. Sie gehören zu den Starkzehrern und benötigen viele Nährstoffe. Vorgekeimt wachsen sie auf dem Feld und im Hausgarten am besten. Ab Mitte April dürfen die Knollen in den Boden, wo sie am liebsten Kompost als Dünger haben. Auch Hornspäne nehmen die Pflanzen gerne an und bilden so viele leckere Knollen, die zwischen Juli und September erntereif sind.

Kartoffeln der Sorten Blauer Schwede und Blauer St. Galler sind vorwiegend festkochend und eignen sich sowohl zum Backen und Braten als auch zum Dämpfen. Gedörrt stechen die blauen Kartoffelchips aus den sonst gelben Snacks hervor und bereichern jeden Apéro. Auch eine blaue Kartoffelsuppe sorgt für eine farbliche Abwechslung auf dem Speiseplan. Nicht zuletzt können die blauen Kartoffeln wie andere Kartoffeln gelagert werden und halten sich so an kühlen und trockenen Orten mehrere Monate.