Gesundheitliche Werte sind Hauptargumente für die fernöstliche Sprossenküche. Sie wurde in Japan und China zu besonderer Perfektion entwickelt und bewahrte sogar ganze Schiffsflotten auf hoher See vor Vitaminmangel. Eine Vielzahl von Samen, Kernen und Körnern lassen sich so auf einfache Weise durch Vorquellen im Zimmer heranziehen – weitab von jeder Umweltbelastung durch Schadstoffe. Man braucht dazu nur sauberes Wasser und hochkeimfähigen Samen.

Vor allem im Winter, wenn nur noch wenig Frischgemüse zur Verfügung steht, kann man sich mit zarten Keimlingen aus der Fensterbankkultur preisgünstig und vor allem vitamin- und ballaststoffreich ernähren. Ob in Salaten, auf Brot, im Omelett, in Wok-Gerichten oder auch in grünen Smoothies zerkleinert – Keimsprossen sind lecker und vielseitig verwendbar. Zahlreiche Geschmacksvarianten machen die Rezepte interessant. Weizenkeime schmecken durch ihren hohen Gehalt an Traubenzucker süss, Kichererbsen haselnussartig, Mung- oder Mungobohnen («Grüne Soja»), Lunja, Adzukis und Alfalfa wie frische Erbsen. Bockshornklee ist ein Bestandteil des Currys, Radies- und Rettichsprossen sind scharf, Grünkraut aus Salatrauke (Rucola) schmeckt nussartig und Kresse würzig-pikant.

Ohne Licht sehen sie besser aus
Sehr empfehlenswert sind auch Mischungen, die man selbst komponieren oder wie die «Asia-Mischung» (Mungo, Adzuki, Linsen, Senf, Rettich), «Mild-aromatische Mischung» (Mungo, Rettich, Linsen) oder die knackige «Pikante Mischung» (würzig-pikante Sprossen) fertig als Samenportion kaufen kann.

Ein- bis zweimal täglich wird der gleichmässig verteilte Samen mit frischem Wasser angefeuchtet, bis die Keimlinge nach zwei, drei oder sechs Tagen das Verzehrsstadium erreicht haben. Die Keimgeräte sichern schon durch ihre Konstruktion, dass der Samen neben Wasser zum Quellen auch viel Sauerstoff erhält. Ein leichter Wasserfilm genügt zum Keimen und Wachsen, bei zu viel Wasser setzt Fäulnis ein.

Gebleichte, unter Lichtabschluss gewachsene Keimlinge sehen für viele attraktiver und zarter aus. Hierfür muss das Keimgefäss in einem Schrank oder unter einem Deckel abgedunkelt stehen. Mit Licht, auf der Fensterbank gekeimt, enthalten die Sprossen jedoch viel mehr Vitamin C.