Blattläuse ernähren sich vom zuckerhaltigen Pflanzensaft, den sie mit ihrem Stechrüssel aus der Pflanze saugen. Es gibt ungefähr 650 Arten, die in unseren Breitengraden heimisch sind. Sie sind teilweise grün, schwarz, braun oder gelb. Je nach Witterung vermehren sich die Pflanzenschädlinge sehr schnell – deshalb sollte man möglichst rasch reagieren, wenn man einen Blattlausbefall feststellt.  

Wie erkennt man einen Blattlausbefall? 

Blattläuse sind mit eins bis sieben Millimeter genügend gross, um sie von blossem Auge zu erkennen. Doch auch den Pflanzen sieht man einen Blattlausbefall an. Oft sind die Blätter verknittert oder zusammengerollt. Teilweise haben sie gelbe Flecken. Ab und zu fallen Knospen ab. Die Ausscheidungen von Blattläusen sind klebrig und lassen die Blätter glänzen. Diese bieten zudem einen idealen Nährboden für Pilze, so schaden die Tierchen den Pflanzen doppelt. 

Honigtau-Kühe 
Ameisen und Blattläuse verstehen sich nicht nur, sie profitieren sogar voneinander. Blattläuse scheiden einen grossen Teil des kohlenhydrathaltigen Pflanzensaftes wieder hinten aus – in der Form von Honigtau. Ameisen mögen diese süsse Speise so sehr, dass sie den Blattläusen den Hintern putzen. Bei einigen Blattlausarten kann der süsse Honigtau die rückwärtige Leibesöffnung verstopfen, deshalb sind gewisse Arten auf die Ameisen angewiesen. Für die Ameisen sind die Kohlenhydrate im Honigtau so wichtig, dass sie die Blattläuse vor Fressfeinden schützen und sie laut «Nabu»  auch zu neuen «Weidegründen» tragen. Ameisen halten die Tierchen teilweise aber auch in Schach, melken sie und ab und an werden ihnen die Flügel abgebissen, so dass sie nicht entwischen können. 

Mittel gegen Blattläuse 

Es gibt in Gartencentern die unterschiedlichsten Mittelchen gegen die lästigen Schädlinge, viele von ihnen sind aber chemiegeladen. Diese schaden nicht nur den Schädlingen, sondern auch den Nützlingen. Es gibt auch einige weniger schädliche Methoden, um Blattläuse loszuwerden: 

Marienkäfer«Himugüegeli», «Herrgotschäferli» und «Glöckschäferli»
Nicht alle Marienkäfer sind Glückskäfer
Donnerstag, 21. Juli 2022
Marienkäfer: Marienkäfer sind natürliche Feinde von Blattläusen. Man kann diese im eignen Garten fördern – im Fachhandel sind Marienkäferlarven erhältlich. Ein Siebenpunkte Marienkäfer frisst im Larvenstadium bis zu 600 Läuse. Es sollten aber unbedingt heimische Marienkäferarten sein.  

Neemöl: Laut «NDR» hilft gegen Blattläuse auch Neemöl, dieses ist im Gartencenter erhältlich. Man kann es verdünnen und die Pflanzen frühmorgens damit einsprühen – nach einigen Tagen sollte die Pflanze dann schädlingsfrei sein.  

Brennnesselbrühe: Noch aus Grossmuttersküche stammt dieser Tipp – zwei Hände voll Brennnesseln in einen Eimer geben, zwei Liter kaltes Wasser dazu geben und ganze zwölf Stunden ziehen lassen. Im Anschluss kann man die Pflanze gründlich damit einsprühen.  

Sud aus Rainfarn: Auch Rainfarn hilft gegen Blattläuse. Mit zwei Litern Wasser lässt man 100 Gramm des Rainfarns für eine Halbestunde kochen. Wenn der Sud abgekühlt ist, wird er mit Wasser verdünnt. Laut «NDR» reicht bei normalem Befall ein Verhältnis von 1:10 und bei starkem Befall 1:6. 

Milch und Wasser: Die in Milch enthaltene Milchsäure setzt den Blattläusen zu – deshalb kann man einem Blattlausbefall mit einem Gemisch aus Wasser und Milch den Gar ausmachen. Dabei mischt man Wasser und Milch im Verhältnis 1:2 und sprüht die Flüssigkeit anschliessend auf die betroffene Pflanze.

Nistkasten: Um Blattläuse im nächsten Jahr vorzubeugen, lohnt sich das Aufhängen eines Nistkastens. Bei der Aufzucht von Vogelnachwuchs, unteranderem bei Meisen, verfüttern Vogeleltern ihrem hungrigen Nachwuchs gerne Gartenschädlinge, wie Blattläuse. 

Auf andere Hausmittelchen, wie Mischungen aus Wasser und Spülmittel oder Spiritus sollte verzichtet werden, da so Chemikalien in die Umwelt gelangen.