Haarige Angelegenheit
Wie verläuft der Fellwechsel bei Hund und Katz?
Zweimal im Jahr wechseln Hunde und Katzen ihr Fell. Der Zeitpunkt richtet sich nach der Tageslänge und dem Hormonhaushalt. Für viele Tiere verläuft der Fellwechsel aber nicht mühelos.
Wenn die Tage im Herbst kürzer werden, wird bei Tieren die Melatonin-Produktion angekurbelt. Melatonin ist das Hormon, welches den Schlaf-Wach-Rhythmus regelt. Es gibt dem Körper aber auch das Signal, dass bald ein dicker Wintermantel, sprich das Winterfell, notwendig wird.
Das Winterfell ist bei den meisten Tieren gleich aufgebaut: Die Unterwolle bildet die isolierende Basis. Darüber liegen längere Deckhaare, welche Wasser abweisen. Sommer- und Winterfell unterscheiden sich im Anteil von Unterwolle und Deckhaar. Im Winter ist die Unterwolle dichter, im Sommer kaum vorhanden. Sommer- und Winterfell können auch in der Farbe variieren.
Kurze Tage und dichtes Fell
Die meisten Hunde- und Katzenrassen verlieren ganzjährig Haare, während des Fellwechsels aber besonders viele. Wie stark, hängt von Alter, Rasse und Hormonstatus ab. Hündinnen verlieren besonders vor der Läufigkeit viel Haar. Bei Rüden ist die Kastration entscheidend: Kastrierte Hunde haaren insgesamt mehr. Im Durchschnitt dauert der Fellwechsel sechs bis acht Wochen. Weil Temperatur und Tageslänge entscheidend sind, kann er jedes Jahr zu einem anderen Zeitpunkt einsetzen. Vornehmlich ist das aber zwischen September und Oktober der Fall.
In dieser Zeit sollten Besitzerinnen und Besitzer ihre Vierbeiner besonders regelmässig und gut bürsten. Bevor die alten Haare ausfallen, sterben diese ab. Sie liegen dann lose im Fell umher und behindern die Luftzirkulation – das juckt.
In der Not ein Mantel
Der Fellwechsel kostet Energie. Deshalb ist es wichtig, dass das Tier ausreichend Nährstoffe erhält. Älteren Tieren kann der Fellwechsel Mühe bereiten, bei ihnen sind regelmässige Fellpflege und allenfalls Nahrungsergänzungsmittel besonders wichtig.
Es gibt Hunderassen, die kein Unterfell haben. Bei diesen bildet sich demnach auch nicht das klassische Winterfell. Pudel, Yorkshire Terrier und Malteser haaren deshalb weniger. Bei Kälte reicht ihr Fell jedoch nicht aus, um die Körpertemperatur von 37,5 bis 39 Grad zu halten.
Auch kurzhaarige Rassen wie Französische Bulldogge oder Deutsche Dogge verlieren kaum Fell. Sie sind ebenfalls anfällig für Hitze und Kälte. Wenn die Tage im April und Mai dann wieder länger werden, produziert die Zirbeldrüse (Epiphyse) im Gehirn wieder weniger Melatonin. Dann wird die Unterwolle erneut abgestossen. Die toten Haare schieben sich meist in Platten durch das Deckhaar. Darin siedeln sich äusserst gerne Bakterien an – dann entsteht der typisch muffige Hundefellgeruch. Auch in dieser Zeit gilt für Hundebesitzerinnen: bürsten, bürsten, bürsten.
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