Entwicklung bereitet Allergiezentrum Sorgen
Pollen schon im Januar unterwegs
Bei diesen warmen Temperaturen blüht die Hasel schon und erste Haselpollen fliegen vielerorts durch die Luft. Das Allergiezentrum Schweiz rät Heuschnupfengeplagten, rechtzeitig Medikamente zu nehmen.
Eigentlich wären wir mitten im Winter, doch der Schnee fehlt und die Temperaturen sind überdurchschnittlich hoch für diese Jahreszeit. Was für manche Menschen ein Vorteil ist, da man nicht zu frieren braucht, wird für Allergiker zum Nachteil. Schon ab dem 28. Dezember 2022 wurden die ersten Haselpollen auf der Alpennordseite registriert, wie das «aha! Allergiezentrum Schweiz» mitteilt. Auch Erle blüht momentan. Ein solch enorm früher Start der Pollensaison ist sehr ungewöhnlich, erklärt Allergiezentrum-Expertin Noemi Beuret gegenüber der TierWelt. Dass die Hasel anfangs Januar blüht, ist sehr früh, sie sei damit heuer rund 20-30 Tage früher als der Durchschnitt der letzten 30 Jahre. Es sei ein sehr seltenes Ereignis, dass jetzt auf der Alpennordseite schon Pollen in mässigen Konzentrationen unterwegs sind.
Längeres Blühen
Wegen Klimaveränderungen beginnt die Saison von Hasel, Birke und Esche etwa zwei bis drei Wochen früher als noch vor dreissig Jahren. «Die Gräser zum Beispiel stehen im Mai rund zehn Tage früher in Blüte und gewisse Pflanzen blühen auch länger in den Herbst hinein. Wer allergisch auf verschiedene Pollenarten reagiert, leidet darum über viele Monate im Jahr, das bereitet uns schon Sorgen.», so Beuret. Es sei auch möglich, dass sich wegen dem Klimawandel die Vegetation so verändert, dass z.B. die Birke auch in höheren Gebieten anzutreffen ist. Das könnte zu mehr Pollen in den Bergen führen und gleichzeitig mehr Heuschnupfenbetroffene Personen. Bei wärmeren Bedingungen können neue allergene Mittelmeer-Pflanzen in der Schweiz heimisch werden, wie der Olivenbaum, die Zypresse oder das Glaskraut.
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5 Grad Celsius reicht bereits
Die Hasel braucht Temperaturen von rund 5 Grad Celsius, damit sie ihre Pollen fliegen lässt. Wenn es kälter als 5 Grad Celsius ist, öffnen sich keine neuen Haselkätzchen. Aber die Pollen stürmen wieder los, sobald es wieder wärmer wird. Auch hohe Luftfeuchtigkeit stoppe den Pollenflug.
Das Allergiezentrum Schweiz rät Pollen-AllergikerInnen, den Kontakt mit Pollen möglichst zu vermeiden und die vom Arzt verschriebenen Medikamente griffbereit zu haben. Auf der Website www.pollenundallergie.ch kann man sich zudem über Echtzeitpollendaten, d.h. die aktuelle Belastung, informieren.
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