In den Bergen kann man ab und zu auf Alpendohlen, Steinadler oder Schneehühnern treffen. In den rund 3 Wochen von Ende August bis Anfangs September kann mit etwas Glück ein weiterer Vogel entdeckt werden. Die Schweizer Berge sind zurzeit auch Rastplatz des Mornellregenpfeifers, wie die Vogelwarte Sempach in einer Medienmitteilung schreibt. Der Durchzug des zutraulichen Watvogels sei einer der ornithologischen Höhepunkte im August. Der Mornellregenpfeifer rastet jedes Jahr bei uns. Als Rastplätze dienen dabei neben Ackerflächen vor allem Bergkuppen mit niedriger Vegetation und vielen Steinen, die ähnlich aussehen wie sein hocharktisches Brutgebiet, erklärt Livio Rey von der Vogelwarte auf Anfrage der TierWelt. 

Der Mornellregenpfeifer brütet hauptsächlich in Skandinavien und macht auf dem Zug in seine nordafrikanischen Winterquartiere Rast in den Schweizer Bergen. Einige wenige Mornellregenpfeifer brüten auch in der Schweiz. Es sind aber nur einzelne Paare. Für die Erhebungen zum Brutvogelatlas 2013-2016 ging die Vogelwarte von 1-3 Männchen aus. 

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Unverwechselbares Federkleid 

Sein geschupptes Gefieder und auffällige weisse Überaugenstreifen, die auf der Rückseite des Kopfes ein «V» bilden, sorgen für ein unverwechselbares Aussehen. Der Watvogel ist Menschen gegenüber zutraulich, dennoch bleibt jede Sichtung eines Mornellregenpfeifers ein Glücksfall, so die Vogelwarte weiter. 

Männchen und Weibchen mit vertauschten Aufgaben 

Neben seinem Aussehen ist auch das Verhalten von Männchen und Weibchen speziell. Das Männchen brütet die Eier aus und kümmert sich um die Jungen. Das Weibchen balzt im Frühling um die Männchen. Sie trägt daher auch das schönere Prachtkleid als er. 

Gefährdung der Zugvögel 

Der Mornellregenpfeifer sei aber auch ein mahnendes Beispiel für die Auswirkungen des menschlichen Verhaltens: Europaweit gehen seine Bestände zurück, Grund dafür sind die Jagd und die Klimakrise. Auch Tourismusprojekte in seinen Rastgebieten spielen eine Rolle. Zugvögel müssen laut der Vogelwarte Sempach über Grenzen hinaus in Brut-, Rast- und Wintergebieten geschützt werden, sollen sie auch weiterhin über tausende Kilometer hinweg ziehen können. 

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