Um sein Nest zu bauen, nimmt ein Vogel nicht irgendeinen alten Zweig. Irgendwie suchen sich die Vögel das Material aus, aus dem sie ein gemütliches u stabiles Nest bauen wollen. Wie die Wissenschaftsseite «Science News» berichtet, scheinen die Vögel ein Gespür dafür zu haben, wie sich die Eigenschaften eines einzelnen Stocks auf die Stabilität des Nests auswirken. 

Ein Vogelnest ist eine spezielle Version eines körnigen Materials: eine Substanz, wie z. B. Sand, die aus vielen kleineren Objekten besteht. Um den auf den Grund zu gehen kombinierten Forscher Laborexperimente und Computersimulationen, um die Eigenheiten nestartiger körniger Materialien besser zu verstehen. Bei den Experimenten drückte ein Kolben wiederholt 460 Bambusstäbe zusammen, die in einem Zylinder verstreut waren. Anhand der Computersimulationen konnten die Forscher die Berührungspunkte der Stäbe analysieren, was für das Verständnis des Materials und somit die Stabilität von Vogelnestern von entscheidender Bedeutung ist. 

Je mehr Kontaktpunkte, desto stabiler 

Je mehr Kraft der Kolben auf den Bambushaufen ausübte, desto steifer wurde er, d. h. er widerstand einer weiteren Verformung. Als sich der Kolben nach unten bohrte, rutschten die Stäbe gegeneinander, und die Kontaktpunkte zwischen ihnen ordneten sich neu an. Haufen steifer und stabiler, da sich zusätzliche Kontaktpunkte zwischen den Stäben bildeten.

Neben Vogelnestern könnte diese Forschung auch auf andere Materialien angewendet werden, die aus ungeordneten Anordnungen langer Fasern bestehen, wie z. B. Filz. Mit einem besseren Verständnis der physikalischen Eigenschaften solcher Materialien könnten Ingenieure damit neue Strukturen schaffen, die nicht nur Vogeleier, sondern auch andere für den Menschen wertvolle Güter schützen sollen 

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