Um sich vor Feinden zu schützen, greifen Tiere in der Natur oft auf die Nachahmung zurück. Raupen können das Aussehen einer Schlange imitieren. Andere Insekten wie die Schwebefliege «tarnt» sich als stechende, ungeniessbare Wespe. Grundsätzlich wenden vor allem Insekten, Vögel und Reptilien solche Tricks an. Allerdings kann auch eine Fledermausart die Raubtiere täuschen: Das grosse Mausohr nutzt die Imitation, was für ein Säugetier sehr speziell ist. 

Insektengeräusche 

Die grosse Mausohrfledermaus lässt, wenn sie sich bedroht fühlt, ein summendes Geräusch von sich, dieses hört sich wie eine Wespe oder Biene. Dies schützt die Fledermäuse vor Angriffen von Raubtieren wie Eulen. Die Schleiereulen z.B. haben eine Vorliebe für Fledermäuse. Die Vögel meiden aber stechende Insekten wie eben Wespen oder Bienen. Italienischen Forschern ist bereits vor mehr als 20 Jahren aufgefallen, dass die grosse Mausohrfledermaus solches Summen von sich gibt, wenn sie berührt wird. Damals hielten sie das Geräusch für einen Zufall. Jahre später begannen sie mehr dazu zu forschen.  

Sie zeichneten die Geräusche der Fledermäuse wie auch der Insekten auf und spielten diese verschiedenen Eulenarten vor. Beim Summen reagierten alle Eulen gleich, sie entfernten sich vom Lautsprecher. Hingegen wenn «normale» Fledermaus-Geräusche abgespielt wurden, näherten sie sich der Geräuschequelle. Die Forscher gehen davon aus, dass die grosse Mausohrfledermaus dieses Insekten-Geräusch als Abwehrmechanismus nachahmt. 

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