Zu der Tiergruppe der Reptilien gehören Schildkröten, Schlangen, Echsen, Krokodile. Sie ist die artenreichste Gruppe unter den Landwirbeltieren. Die Reptilien wurden nun in einer Studie zum ersten Mal in Hinblick auf ihre Bedrohung umfassend bewertet und diese zeigt erschreckendes auf: 21% der erfassten 10'196 Reptilienarten sind bedroht. Besonders gefährdet sind vor allem Schildkröten und Krokodile. Über 900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werteten dazu Daten der globalen Roten Liste der Weltnaturschutzorganisationunion IUCN aus. 

Einer der Hauptgründe ist die immer weiter voranschreitende Zerstörung und Veränderung der Habitate. «Es ist deshalb besonders wichtig nach Lösungen zu suchen, um intakte Lebensräume, insbesondere Wälder, in ihrem natürlichen Zustand zu erhalten oder, falls möglich, allenfalls nachhaltig zu nutzen,» betont Dr. Mark-Oliver Rödel vom Museum für Naturkunde Berlin, einer der Co-Autoren der Studie.

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Schildkröten und Krokodile besonders bedroht

Die Studie zeigt auch, dass 58% aller Schildkrötenarten und 50% aller Krokodilarten von der Ausrottung bedroht sind. Dies nicht nur durch den Lebensraumverlust, sondern vor allem durch die illegale Jagd und den Handel. Die Zhous Scharnierschildkröte z.B. ist bisher nur aus dem Handel bekannt und wurde noch nie von einem Biologen in der Natur gefunden. Es wird vermutet, dass sie deshalb in der Natur ausgestorben ist.

Für 1500 der insgesamt 10'196 Arten existieren nicht genügend Daten, um sie bewerten zu können. Da diese Tiere meistens ein kleines Verbreitungsgebiet haben, wird davon ausgegangen, dass sie ebenfalls stark bedroht sind. Der Bedrohungsgrad von vielen Arten würde deshalb oftmals unterschätzt. 

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