Tiere wie Spinnen, Käfer oder Krabben gehören zu den Gliederfüssern. Die Tiere von diesem Tierstamm besitzen alle eine harte äussere Hülle, das sogenannte Exoskelett, das sie vor Fressfeinden schützt und ihren Körper stützt. Vom «Panzer» einer Krabbe bis zum Rücken eines Marienkäfers gibt es unterschiedliche Exoskelette. Wenn ein junges Tier wächst, lösen Hormone die Häutung aus. Unter der bestehenden äusseren Schicht des Exoskeletts bildet sich eine neue Ersatzschicht. Das Tier nimmt dann viel Luft auf, wodurch sich Flüssigkeit im Körper verschiebt und dann an einer schwachen Stelle am Exoskelett aufbricht. 

Wie eine Kopie

Dabei häuten sich die verschiedenen Tiere unterschiedlich. Krebstiere z. B. wie Krabben nehmen Wasser auf, das Druck auf die Naht um ihren Körper ausübt. Dadurch werden sie aus ihrer alten Schale herausgedrückt. Die Krustentiere häuten sich in einem Stück, daher kann man perfekte kleine leere Schalen aller Grössen von Krabben oder Krebsen am Strand finden. Spinnentiere wie Vogelspinnen und Skorpione sind weniger flexibel, sie streifen das gesamte Exoskelett quasi durch ein Loch ab. Bei der Vogelspinne sieht das dann sehr speziell aus.

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Reptilien wie Eidechsen haben oft eine trübe Farbe und trübe Augen, wenn sie bereit sind, sich zu häuten. Um den ersten Riss in ihrer Haut zu erzeugen, reiben sich die Tiere an einem Stein oder einer anderen Oberfläche. Schliesslich arbeitet sich die Eidechse heraus und hinterlässt eine tote Haut, die oft einem Nylonstrumpf ähnelt. Dabei erscheint die abgeworfene Haut wie eine Kopie, so dass man anhand des Musters die Schlange- oder Eidechsenart erkennen kann. 

Vorteile über das Wachstum hinaus

Durch die Häutung werden die Tiere auch von Parasiten, die auf der Haut leben, befreit. Wenn sich beispielsweise australische Geckos häuten, werfen sie auch potenziell schädliche Milben ab. Einige Eidechsen und Frösche fressen die Haut. Auch Insekten, wie die Madagaskar-Schabe, fressen ihr ehemaliges Exoskelett. Dies tun die Tiere, um ihre Spuren zu verwischen. Denn nach der Häutung kann es eine halbe Stunde bis zu mehreren Stunden dauern, bis sich die Haut eines Tieres wieder verhärtet hat. Während dieser Zeit sind sie anfällig für Verletzungen oder Raubtiere. 

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