Die private Hühnerhaltung ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Hühner beleben den Garten, sind interessant zu beobachten und liefern sogar frische Eier. Nicht alles rund um Hühner bereitet aber Vergnügen. Wer Hühner hält, sollte sich auch mit Parasiten befassen. Früher oder später werden Hühner damit befallen. Es gibt praktisch keinen Hühnerstall ohne Milben. Meist handelt es sich um die Rote Vogelmilbe, die Monate ohne Nahrung sowie kalte Temperaturen überleben kann. Ein längere Zeit nicht benützter Hühnerstall ist also nicht automatisch milbenfrei.

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Übertragung durch Wildvögel

Milben ernähren sich vom Blut der Hühner. Von blossem Auge sind sie fast nicht zu erkennen, denn sie sind lediglich ein bis zwei Millimeter lang. Für Menschen sind sie meist harmlos, doch so viel bekannt ist, können sie sich auch von Menschenblut ernähren, können sich dann aber nicht mehr fortpflanzen. Milben werden durch Wildvögel übertragen und können auch durch Gegenstände in den Stall eingeschleppt werden. Normalerweise verziehen sich die Milben tagsüber in Ritzen und befallen die Hühner nachts.   

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Hoher Blutverlust

Ein richtiger Befall mit Milben ist offensichtlich. Die Hühner sind dann unruhig. Sie leiden unter Juckreiz. Bei einem akuten Befall krabbeln die Milben gar überall im Stall herum und sind dann trotz ihrer Winzigkeit nicht mehr zu übersehen. Ein akuter Milbenbefall sollte unbedingt vermieden werden, denn Milben sind für Hühner schädlich. Die Hühner verlieren durch Milbenbefall Blut, ihre Lebensqualität ist schlecht. Grundsätzlich leiden federfüssige Rassen eher an Milbenbefall als gewöhnliche.

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Ritzen vermeiden

Damit Milben wenig Chancen haben zu überleben oder sich auszubreiten, sollte bereits der Stall entsprechend eingerichtet sein. Erfahrene Hühnerzüchter kaufen oder bauen Ställe, die kaum Ritzen aufweisen, denn in die Ritzen ziehen sich Milben tagsüber zurück. Sitzstangen sollten so angebracht werden, dass sie zur Reinigung leicht aus der Halterung gehoben werden können.

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Die Halterung ist ein weiterer Milbenherd. Milben verbergen sich auch gerne unterhalb von Sitzstangen. Überall, wo es verborgene Stellen hat, sammeln sich Milben an. Darum sollten sich solche Stellen schon gar nicht erst in einem Hühnerstall befinden. Diejenigen, die nicht zu vermeiden sind, sollten stets gereinigt werden.

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Kieselgur gegen Milben

Eine gute Hygiene beugt einem Ausbruch von Milben vor. Einstreu muss regelmässig erneuert, angetrockneter Kot muss abgeschabt und entfernt werden. Bietet der Stall Milben kaum Unterschlupf und wird häufig gereinigt ist es hilfreich, Sitzstangen, Ecken und Ritzen mit Kieselgur zu bepudern. Kieselgur ist ein weissliches Pulver, das aus fossilen Kieselalgen, sogenannten Diatomeen, besteht. Dank der feinen Struktur gelangt das Pulver in kleinste Ritzen, blockiert die Gelenke der Milben und dringt in deren Atmungsorgane ein.

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Kieselgur ist in Drogerien oder Apotheken erhältlich und wirksam in Verbindung mit einer tadellosen Stallhygiene. Den Hennen sollte auch ein Staubbad bestehend aus Gesteinsmehl und Kieselgur zur Verfügung stehen. Der Handel hält zudem verschiedene chemische Produkte zur Milbenbekämpfung bereit.

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Milben keine Chance geben

Nach einem grossen Milbenbefall ist es empfehlenswert, den Stall komplett mit dem Hochdruckreiniger und Seife zu reinigen. Der starke Wasserstrahl spritzt Milben auch aus Ritzen weg. Wichtig ist, dass wirklich alles gereinigt wird, auch die Legenester. Der Stall muss nach dieser Reinigung wieder austrocknen. Hühner fühlen sich wohl in einem trockenen Stall mit stetig frischer Luft. Die meisten Rassen und Arten vertragen Kälte. Eine Möglichkeit ist auch, mit einem Brenner Ritzen und Sitzstangen zu behandeln. Ein starker Milbenbefall tritt häufig bei feucht-warmem Wetter auf. Doch damit Milben keine Chance haben, ist bereits jetzt disziplinierte Stallhygiene angesagt.

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