Die Peperoni (Capsicum annuum) ist ein Gemüse, das man heutzutage in vielen Gärten finden kann. Dennoch haftet ihr immer noch etwas Exotisches an. Das Nachtschattengewächs wurde schon vor rund 4000 Jahren in den fruchtbaren Tälern der südamerikanischen Anden kultiviert und von Kolumbus nach Europa gebracht. Die bei uns einjährig kultivierten Pflanzen sind wärmebedürftig und können im Freien nur an windgeschützten, sonnigen Plätzen gedeihen. Mithilfe von Mulchfolie oder im Glashaus ist die Kultur jedoch kein Problem.

Botanisch gesehen ist die gewöhnlich als Schote bezeichnete Frucht eine Beere. Der Vitamin-C-Gehalt der Peperoni ist der höchste aller Gemüsesorten. Auch die sonstigen gesundheitlichen Werte können sich sehen lassen. So enthalten Peperoni hohe Konzentrationen von Beta-Carotin und Flavonoiden, das sind bioaktive Pflanzenstoffe, die Entzündungen vorbeugen, Krankheitskeime abtöten und dem Herzinfarkt vorbeugen. Die Schärfe mancher Sorten wirkt appetitfördernd und verdauungsfördernd.

Die Früchte von Peperoni variieren stark. Zunächst in der Form: Neben den grossen, blockigen Züchtungen des Gemüsepeperonis wie der Sorte «Bontempi» gibt es grosse und kleine spitze (zum Beispiel «Hunor»), runde, tomatenförmige (etwa «Pritavit») oder tropfenförmige Sorten. Ausserdem in der Farbe: Es gibt rote, violette, fast schwarze («Mavras»), gelbe, fast weisse («Skytia») und orange Sorten, entweder hängend angesetzt oder nach oben strebend.

Dank exotischen Gerichten werden die scharfen Sorten immer beliebter
Nur eines gibt es nicht «in echt»: grüne Peperoni. So wird er gerne verkauft und verwendet, obwohl die unreife Frucht noch wenig angenehm schmeckt. Viel attraktiver ist das nächste Reifestadium mit je nach Sorte gelb, orange, schwarz oder rot gefärbten Früchten, die sich in der Vollreife fast immer in einem leuchtenden Rot präsentieren. Erst dann sind alle Geschmackskomponenten gut entwickelt und die Gemüsepeperoni wird zur leckeren fruchtig-aromatischen Delikatesse, die sich anbietet für Rohkost, zum Beispiel zu Käse oder Wein.

Erstaunlich viele Gemüsefans haben im Gefolge der mexikanischen, indischen oder fernöstlichen Küche ihre Vorliebe für die früher so verpönten scharfen Sorten der Gewürzpeperoni entdeckt. Leider kann man den Geschmack einer Frucht nicht von aussen erkennen, denn die vielen Kreuzungen haben die Eigenschaften heftig durcheinandergewirbelt. Es bleibt nur das vorsichtige Probieren. Ob höllisch scharf oder obstartig mild, dafür sollte man genau die Sortenbeschreibung lesen.