Kartoffeln stammen aus den Hochgebirgen Südamerikas, wo sie bis in 4000 Meter Höhe angebaut werden. In vielen Ländern werden die Verwandten der Tomate als Feingemüse hoch geschätzt und zählen nicht nur als «Sättigungsbeilage», sondern als Delikatesse. Schon indianischen Völkern wie den Inkas dienten die eiweiss- und stärkereichen Knollen als Lebensgrundlage.

Nicht essbar sind die grünen Samenbeeren, weil sie den giftigen Stoff Solanin enthalten. Ebenfalls nicht geniessbar sind alle grünen Pflanzenteile einschliesslich vergrünter Knollenteile, die man deshalb beim Zubereiten herausschneiden muss. Eine Zierde sind dagegen die weissen, rosa, blassblauen oder violetten Blüten, ebenso die länglichen, runden oder gebogenen Knollen, die es in zahlreichen zartgelben, rosa oder violetten Sorten gibt.

Gut schmeckende Frühsorten sind «Agata», «Annabelle», «Sieglinde» oder «Charlotte». Mittelfrüh reifen «Bintje», «Desiree», «Granola» oder «Rosella». Zum Einlagern eignen sich besonders festkochende hellgelbe Sorten wie «Agria», «Belana», «Cilena», «Forelle» und «Nicola». Geschätzte Liebhabersorten mit feinem Geschmack sind «La Ratte», «Stella» und «Virgule» (alle ähnlich, länglich mit gelber Schale), «Roseval» (aussen rot, innen gelb), «Violetta» (violettes Fleisch), «Highland Burgundy Red» (violettes Fleisch) und «Blaue St. Galler» (neue schmackhafte Züchtung aus der Ostschweiz). Ganz neu für den eigenen Anbau ist die gelbfleischige Sorte «Cosma», die eine natürliche Resistenz gegen die gefürchtete Kraut- und Braunfäule aufweist. Für zehn Quadratmeter Anbaufläche rechnet man mit etwa 2,5 Kilogramm Saatbedarf.

Kartoffeln brauchen Abstand voneinander
Volle Sonne und ein sandig-humoser Boden lassen Frühkartoffeln schon Ende Juni reifen, Lagersorten brauchen zwei bis drei Monate mehr. Zum Keimen benötigen die frostempfindlichen Starkzehrer eine Mindestbodentemperatur von sieben Grad, die je nach Klima Anfang April bis Mitte Mai erreicht wird. Man legt die Knollen vorsichtig, die leicht abbrechenden Keime nach oben, im Abstand von 30 bis 40 Zentimetern 8 bis 10 Zentimeter tief in Reihen, die 40 bis 50 Zentimeter auseinanderliegen. Der weite Abstand ist wichtig für das Anhäufeln, nachdem die ersten Blätter 15 Zentimeter hoch sind.

Häufiges Hacken und Wässern bei Trockenheit fördert die Reife, die sich durch gelb werdendes Laub ankündigt. Mit einer Grabgabel werden die Knollen herausgehoben, aufgesammelt, vom Laub und von anhaftender Erde befreit. Zum Einlagern eignen sich nur unbeschädigte und gesunde Knollen, alles andere sollte man bald verzehren.