Der Garten ist ein Ort, der einen Geduld lehrt. Gesätes und Gepflanztes wächst nicht von heute auf morgen, sondern durchläuft einen stetigen Prozess. Bis in den Blumenbeeten das gewünschte Bild entsteht, dauert es seine Zeit. Einer Geduldsprobe unterzieht sich auch, wer im Herbst Blumenzwiebeln steckt. Wenn sie dann im Frühling endlich ihre Blüten den ersten wärmenden Sonnenstrahlen entgegenstrecken, kann man sich manchmal nicht mehr erinnern, sie im Vorjahr gepflanzt zu haben. 

Umso schöner ist es dann zu sehen, wie sich das in Gedanken geplante Bild in der Realität präsentiert. Das Setzen der frühlingsblühenden Zwiebelpflanzen gehört für manchen Gartenfreund zu den schönsten Arbeiten. Vorsichtig legt man die Pflanzenschätze ins Erdreich, im freudigen Wissen, dass darin bereits das kommende Gartenjahr schlummert.

Doch häufig geraten Zwiebelblüher bei der Planung in Vergessenheit. Man setzt mehrjährige Blütenstauden, sät Einjähriges, pflanzt Bäume und Sträucher – und denkt nicht an die Blumenzwiebeln. Gerade mit ihnen lassen sich aber mit sehr wenig Aufwand unschätzbare Akzente im Frühlingsgarten setzen. Wer es bis anhin versäumt hat, sie in seinen Garten zu integrieren, kann dies nachholen. Denn Blumenzwiebeln finden überall ein Plätzchen, sei es zwischen den Blütenstauden einer bestehenden Rabatte, in Randbereichen des Gemüsegartens oder unter Gehölzen. 

Wählt man Arten wie Schneeglöckchen, Winterling oder Blaustern, breiten sich diese mit den Jahren natürlicherweise zu ausgedehnten Teppichen aus und sorgen in der Gemeinschaft für starke Bilder. Eine attraktive Neuheit ist die Traubenhyazinthe Muscari «Golden Fragrans», die nicht wie ihre altbekannten Verwandten in Blau, sondern in sanftem Gelb blüht. Insbesondere die früh blühenden unter den Zwiebelpflanzen sind auch für die Wildbienen ein wertvolles Nektarangebot. Passend dazu hat der Bio-Saatgutproduzent Sativa Rheinau das fertige Set «Bienenfest» entwickelt. Es enthält verschiedene frühlingsblühende Zwiebelpflanzen, die den Bienen besonders munden.

Auch problemlos auf dem Balkon 
«Der ideale Platz lässt sich direkt aus dem natürlichen Lebensraum der jeweiligen Pflanze ableiten» sagt Kristina Leimkühler von Sativa Rheinau. Viele der angebotenen Zwiebelblüher wachsen in mediterranem Klima. Ideal ist es also, einen Boden zu wählen, der nicht zu feucht ist, damit die Zwiebeln nicht faulen. «Bei schweren Tonböden sollte man vorgängig besser etwas Kies und verrottetes, organisches Material einarbeiten», rät die Fachfrau. 

Arten wie Narzissen oder Krokusse lassen sich auch gut in bestehende Blumenwiesen und mitten in eine Rasenfläche pflanzen. Dazu einfach ein Stück Grassode mit dem Spaten ausstechen und beiseite legen, die Erde lockern und die Zwiebeln einpflanzen. Mit etwas Substrat überdecken, den Rasenziegel wieder draufsetzen und leicht andrücken. Unregelmässige Abstände zwischen den Zwiebeln sorgen dabei für ein natürliches Bild innerhalb der Blütentuffs.

Auch auf Balkon und Terrasse muss niemand auf die Frühlingsboten verzichten. Sie lassen sich problemlos auch in einen Tontopf oder in eine dekorative Holzkiste setzen. Ist diese rund 35 bis 40 Zentimeter hoch, bietet sie genügend Raum, um schichtweise zu pflanzen. Zuunterst in etwa 15 bis 20 Zentimeter Tiefe platziert man beispielsweise Dichternarzissen, gefolgt von kleinblütigen Wildtulpen wie Tulipa sylvestris in rund zehn Zentimeter Tiefe. Die oberste Schicht bilden Krokusse und Blaustern. 

Egal, ob im Garten oder auf dem Balkon: Wer jetzt Blumenzwiebeln in die Erde bringt, kann sich schon jetzt auf einen farbenfrohen Frühling 2019 einstellen. Und Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.