Der Sommer steht vor der Tür und mit ihm auch die Spaziergänge durch sanft im Wind wiegende Getreidefelder. Das tönt herrlich, oder? Beginnt der Hund allerdings nach dem Streifzug zu humpeln, eifrig seine Pfote abzulecken oder permanent den Kopf zu schütteln, ist Schluss mit der guten Laune. Gefährlich sind die Grannen der Kornfelder. Die spitzen, bis zu 2,5 Zentimeter langen Fortsätze an den Ähren können sich wie Pfeilspitzen in Hund und Katze bohren und in deren Körper weiterwandern. 

Ob behaart, gekrümmt oder gedreht, die Grannen sitzen auf dem Rücken oder am Ende der Spelzen vieler zu verschiedenen Jahreszeiten vorkommenden Süssgräser und Getreidesorten und umschliessen deren Samenkörner. Entweder streift der Hund direkt durch das Kornfeld oder gabelt auf dem Weg herumliegende Grannen auf. Je trockener die Vegetation, desto eher brechen die Grannen ab und heften sich an das Tier. Ein Abschütteln ist schlicht unmöglich, da die Grannen mit feinen Widerhaken ausgestattet sind, durch die sie vor allem durch die Bewegung immer tiefer ins Fell und schliesslich in den Organismus gelangen. 

Thomas Schneiter von der Tierklinik Sonnenhof in Derendingen SO hat Erfahrung damit und sagt, dass hauptsächlich die Pfoten betroffen seien, manchmal die Ohren, eher selten Augen und Nase. Als Erstes sehe man eine Schwellung, dann trete Ausfluss aus. «Es kommt und geht», so der Tierarzt und meint damit, dass die Stelle mal offen ist und mal zu. Am Ende müsse sie aber aufgeschnitten werden, um die Granne zu entfernen.