Katzen sind kleine Entdecker. Stets von Neugierde getrieben, nehmen sie mit ihren Augen, Ohren und Nasen unzählige Sinneseindrücke auf. Sie lieben es, durch die Natur zu streifen, zu beobachten, zu lauern und zu jagen. Doch nicht immer kann Katze wirklich Katze sein. Etwa dann, wenn sie mitten in der Stadt lebt. Die Wohnungswände bedeuten oft das Ende ihres Territoriums, die Jägerin verkommt zum Stubentiger.

Doch das muss nicht sein. Wer über einen Balkon oder zumindest über ein äusseres Fensterbrett verfügt, kann den Lebensraum seiner Tiere in die «richtige» Welt erweitern.Katzenbalkone lassen sich nach allen möglichen Vorzügen und Bedürfnissen gestalten. Je nach Platzverhältnissen lässt sich ein Balkon in eine regelrechte Katzenoase verwandeln, die für das Tier ganzjährig zugänglich ist.

Das Büsi will knabbern, spielen und schlafen
Ein Kratzbaum oder Holzsteg entlang des Geländers wird zum neuen Aussichtsplatz, fest verankerte Stämme aus Naturholz schaffen ein natürliches Ambiente. Gewürzkräuter wie Thymian, Lavendel oder Minze sorgen für Düfte, Rosen und Gänseblümchen locken Insekten an. Eine Grasfläche lädt zum Dösen ein, Katzengras zum Knab­bern. In einen kleinen Katzenteich lassen sich ungiftige Pflanzen setzen, in ein Fischbecken ein Tischtennisball oder Korken, mit denen die kleine Jägerin spielen kann. Eine Schlafstelle, geschützt vor Sonne, Wind und Wetter, rundet den perfekten Katzenbalkon ab.

Die Umgebung vieler Wohnungskatzen ist oft eintönig. Anders ist es draussen: Hier schwirren unzählige Düfte durch die Luft, Kinder schreien, Hunde bellen, Autos hupen und Vögel zwitschern. Es gibt viel zu beobachten und auf dem eigenen Fell zu fühlen, Sonne, Wind, Regen oder Schnee. Bevor die Katze aber ihre neue Welt betreten kann, gilt es einige wichtige Punkte zu beachten: Das Tier sollte stets freien Zugang zur Wohnung haben, etwa mit einem Katzentürchen. Die Katze ist ein Raubtier mit Jagdinstinkt, der selbst den grössten Akrobaten unvorsichtig werden lässt. Plötzlich ist das Geländer zu Ende, der Abgrund gar tief. Schwere Verletzungen bei Katzenstürzen gab und gibt es immer wieder. Deshalb ist es unabdingbar, den Balkon richtig zu schützen.

Ein Netz mit drei bis vier Zentimeter kleinen Maschen bei schlanken Katzen und fünf Zentimeter bei rundlichen Senioren bringt die nötige Sicherheit. Bevor ein solches Netz aber montiert wird, sollten Mieter ihr Vorhaben mit dem Hauseigentümer absprechen – denn manchmal muss dafür gebohrt werden. Solche Sicherheitsnetze sind in der Regel extrem belastbar, gegen UV-Strahlung und Witterungseinflüsse geschützt und werden im Fachmarkt oder im Internet angeboten.

Der Hit ist ein Netz, das sich verschieben lässt
Eine dieser Tierhandlungen ist «Teddy & Bär» in Rotkreuz ZG. Monica Rav­ljen und ihr Mann bieten seit sechs Jahren Netze in verschiedenen Farben an und helfen auch bei der Montage. Sie versichern: Ihre Netze sind zuverlässig. Als Hit bezeichnen sie ein Netz, das sich zur Seite schieben lässt, wenn keine Katzen auf dem Balkon sind. Den Preis zu berechnen sei schwierig, sagt Monica Ravljen. «Das kommt immer auf die Gestaltung des Balkons an.» Muss gebohrt werden? Sind Sonnenstoren vorhanden, Blumenkisten zu berücksichtigen? Ein Netz zu spannen sei auf allen Balkonen möglich. Je nach Bedarf lassen sich diese zusätzlich mit einem Draht und montiertem Aluminium-Rahmen verstärken.

Auch die Fressnapf Schweiz AG bietet Zubehör für den Katzenbalkon: Katzentüren, Kippfenster-Schutz, Netze oder Outdoor-Kratzbaum. Bei den Katzennetzen sei darauf zu achten, dass sich die Katzen darin nicht verheddern können. Ist erst die Sicherheitshürde geschafft, steht der Stubenkatze nichts mehr im Weg, Kontakt mit der Aussenwelt zu knüpfen.