Post-Katzen

Die Belgier fanden 1870, dass das Potenzial von Katzen, den Heimweg zu finden, zu wenig genutzt würde. So kam man auf die Idee, 37 Freigänger mit an Halsbändern befestigten wasserdichten Säcken auszustatten, in denen die Tiere Briefe von der nahegelegenen Stadt zu ihrem Zuhause auf dem Land tragen sollten. Obwohl alle Miezen zuverlässig bei ihren Besitzern ankamen, wurde die Idee der vierbeinigen Postboten dann doch schnell wieder verworfen.

Polizei-Katzen

Als der Polizeihauptmeister eines Tages zu seiner Dienststelle im deutschen Ort Gotha kam, fand er auf dem Innenhof ein Kätzchen. Schnell stellte sich heraus, dass das schnurrende Bündel kein Zuhause hatte. So wurde es spontan von der Polizei adoptiert. Seitdem sorgt Katze Mia nicht nur für Schmusepausen für die Polizistinnen, sondern auch für eine entspanntere Atmosphäre bei Zeugenvernehmungen – und das seit mittlerweile 14 Dienstjahren.

Manch andere Polizeistation bekommt regelmässig Besuche von Freigängerkatzen, die kurz bei den Uniformierten vorbeischauen, sich Streicheleinheiten abholen und dann wieder ihres Weges ziehen. 2024 machte die Polizei Zürich bekannt, dass sie ein Dienstkatzenzentrum eröffnet hat, um Katzen für Hausdurchsuchungen und Mantrailing auszubilden. Doch wer genauer hinschaut, der erkennt am Datum der Mitteilung, dass es sich dabei um einen sympathischen Aprilscherz handelte.

Museums-Katzen

Istanbul ist zweifelsfrei die Stadt der Katzen. An jeder Ecke trifft man auf die freundlichen Vierbeiner, die meist von Anwohnern liebevoll versorgt werden, ohne jemandem zu gehören. Im Ortsteil Beyoğlu hat die türkische Stadt gar ein ganzes Museum den Katzen gewidmet. Hier gibt es nicht nur allerhand Darstellungen von Katzen in der Kunst zu sehen, die Minitiger sorgen gleich selbst für mäusefreie Ausstellungsräume. Zudem fungieren sie als Crowdfunder, denn 50 Prozent der Einnahmen des Museums gehen an eine Organisation, die sich um Strassentiere kümmert.

Bauernhof-Katzen

Wenig überraschend war die Hauptaufgabe von Katzen schon immer das Mäusefangen. Auch auf unseren Bauernhöfen haben sie noch heute den Job als Kammerjäger, weniger als Schmusepartner. Heute findet man «Arbeitskatzen» international überall dort, wo Nager sich breitmachen könnten: Auf Schiffen, in Bibliotheken, auf Bahnhöfen, an Flughäfen, in Ställen, in Cafés und Restaurants. Ganz nebenbei sorgt ihre Anwesenheit für gute Laune und manch einen kreativen Auftritt in den sozialen Medien.