Wir bringen regelmässig Kompost aus, versorgen Starkzehrer wie Kohl, Sellerie oder Lauch im Laufe der Saison mit nährstoffreichen Kräuterjauchen und verteilen im Herbst Mist auf den Beeten. Doch wie viel Dünger braucht ein Gemüsegarten eigentlich, und wann ist es zu viel des Guten? Die Nährstoffe, die dafür sorgen, dass unsere Pflanzen optimal gedeihen können, schlummern für unser Auge unsichtbar im Boden. Erst eine Bodenanalyse vermag das Geheimnis zu lüften und gibt Aufschluss über den Gehalt an Nährstoffen.

Ist die Menge an Dünger zu hoch, belastet das nicht nur die Umwelt, sondern beeinträchtigt auch das Pflanzenwachstum. Um bedarfsgerecht düngen zu können, empfiehlt es sich daher, alle drei bis fünf Jahre eine Bodenprobe an ein spezialisiertes Labor einzusenden. Die Resultate zeigen unter anderem auf, wie viel Phosphor und Kalium in der Erde vorhanden ist und wie hoch der pH-Wert ist. Aus den beigefügten Düngeempfehlungen lässt sich ableiten, wie die Nährstoffzufuhr in den kommenden Jahren aussehen soll. Sinnvoll ist eine Bodenanalyse insbesondere auch bei der Übernahme eines bestehenden Grundstücks oder beim Anlegen eines neuen Gartens.

Massvolles Düngen hilft, gesundes Gemüse zu ernten
Die beste Zeit für die Entnahme einer Bodenprobe ist das zeitige Frühjahr. Der Boden sollte zuvor nicht gedüngt worden sein. Bei trockenem Wetter geht es mit dem Spaten hinaus in den Garten. Damit das Resultat möglichst aussagekräftig ist, werden verteilt über den ganzen Gemüsegarten rund zehn Probestellen ausgesucht. Die Probetiefe liegt jeweils zwischen Null und 30 Zentimetern. Bei jeder Probeentnahme einen Spatenstich herausheben und an der Seite deponieren.

Anschliessend parallel zur Einstichkante eine rund zwei Zentimeter dicke Schicht mit dem Spaten abschälen. Die Erde im Randbereich des Spatenblatts entfernen, den Rest in einen Eimer geben, gut durchmischen, Steine und Wurzelstücke entfernen. Zum Schluss gibt man rund 500 Gramm der Mischung in eine angeschriebene Plastiktüte und sendet diese zur Analyse ins Labor ein. Hilfreich für die Experten ist ein zusätzlicher Vermerk, ob in den vergangenen Monaten Kompost ausgebracht wurde.

Der Boden ist die Grundlage, auf der unsere Nahrung wächst. Es lohnt sich, etwas genauer hinzuschauen, um ihn schonend pflegen zu können. Denn auch ein Biogarten, der ausschliesslich mit organischen Nährstoffkomponenten versorgt wird, ist vor Über­düngung nicht gefeit. Ein massvolles und der Situation angepasstes Düngen trägt bei zu gesundem Gemüse und schont die Umwelt.

Labors für Bodenproben:
Hauert Dünger AG
Labor Ins
Eric Schweizer
AgroLab