Andres Sprecher gerät ins Schwärmen, wenn er von seinen Tomaten erzählt. «Die Vielfalt an unterschiedlichen Formen und Aromen ist einfach beeindruckend.» In seinem Garten in Breitenbach SO zieht der Tomatenkenner jährlich Dutzende verschiedene Sorten von rot bis grün und von rund bis flaschenförmig, darunter viele Spezialitäten. Er sieht es Jahr für Jahr als spannende Herausforderung, die Tomaten perfekt hinzukriegen, die Pflanzen also so zu kultivieren, dass Krankheiten wie Braun- und Krautfäule keine Chance haben.

Sprechers Zöglinge stammen aus aller Welt. Wo immer er unterwegs ist, hält er die Augen nach spannenden Tomatensorten offen und bringt Samen mit nach Hause. Seine jüngste Errungenschaft stammt aus Laos. Eine gute Tomate beinhaltet gemäss Sprecher nebst einer intensiv «tomatigen» Note einen süssen Anteil, der von einer schwachen Säure kontrastiert wird. Letztere sei essenziell, damit der Geschmack richtig zur Geltung komme.

Ursprünglich aus Peru und Ecuador stammend, soll die Tomate im Gepäck von Kolumbus nach Europa und anschliessend entlang der Seidenstrasse nach Osten gereist sein. Dort wiederum entstanden später Sorten wie «Malakhitovaya shkatulka», eine Fleischtomate aus dem Uralgebirge, die geschmacklich zu Sprechers Lieblingen zählt. Gut zu essen und überdies auch äusserst attraktiv anzuschauen ist auch die alte mexikanische Sorte «Tlacolula» mit feinfleischigen, stark gerippten Früchten.

Es ist wichtig, für den persönlichen Bedarf die richtige Sorte zu wählen
Bei den mittelgrossen Rundtomaten empfiehlt Sprecher «Elseata», die saftigsüss im Geschmack ist, aber auch «Selma», eine alte spanische Sorte, die sehr gut lagerfähig ist. Im Herbst kann beispielsweise die gesamte Pflanze mitsamt den verbleibenden Früchten in den Keller gehängt werden. Besonders geeignet für die Anzucht auf dem Balkon sind die Sorten «Tiny Tim» oder «Pelikan», beides Cherrytomaten mit buschförmigem Wuchs.

Andreas Sprecher empfiehlt, bis spätestens zum 10. April auszusäen. Beim Samenkauf sollte nebst geschmacklichen Vorlieben unbedingt auch darauf geachtet werden, ob es sich um eine frühe oder eine späte Sorte handelt. Besonders wer in höheren Lagen gärtnert, sollte eine frühe Sorte wählen, damit den Tomaten genügend Zeit bleibt, gut auszureifen.

Bei der erfolgreichen Aussaat von Tomaten ist die Keimtemperatur entscheidend. Diese sollte 20 bis 25 Grad betragen. Andres Sprecher stellt seine Ansaatgebinde jeweils in eine Wasserschale auf den Grundofen. Nach rund einer Woche beginnen die Samen zu keimen, und die Anzuchtschalen können anschlies­send an einen kühleren Ort, zum Beispiel in einen Wintergarten, gezügelt werden.

Wer auf das Aussäen mangels geeigneter Anzuchtlokalitäten verzichten muss, jedoch trotzdem nicht ohne wohlschmeckende Tomaten aus dem eigenen Garten sein möchte, dem sei ab Mai der Besuch eines regionalen Setzlingsmarktes empfohlen, zum Beispiel der ProSpecieRara-Setzlingsmarkt auf Schloss Wildegg am 4. und 5. Mai.

Weitere Informationen rund um die Tomate unter www.tomandi.ch

 

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