Der springende Punkt
Effektive Hilfe bei Flohbefall beim Hund
Flöhe stellen das ganze Jahr über ein Problem dar. Während der kalten Jahreszeit können sie in unseren geheizten Wohnungen genauso überleben wie im Sommer im Freien. Sie sind nicht nur lästig, sondern unbedingt behandlungsbedürftig, schliesslich können sie auch Krankheiten übertragen.
Hunde können überall in freier Natur mit Flöhen in Kontakt kommen, denn fast alle Wildtiere haben Flöhe. «Je mehr Hunde auf engstem Raum zusammenkommen, desto grösser ist die Gefahr der Übertragung von Hund zu Hund. Vor allem konstitutionell geschwächte oder kranke Hunde sind für Flöhe ein dankbares Terrain. Ein gesunder Hund wird kaum von Flöhen befallen, und wenn, dann nur kurz, ohne nennenswerte Probleme», so die Tierhomöopathin Dagmar Wagner.
Das deutlichste Anzeichen für einen Befall ist vermehrtes Kratzen. Ein genaues Abklären ermöglicht ein spezieller Flohkamm, mit dem der Flohkot aus dem Fell gekämmt wird. Anschliessend auf einem weissen Zellstofftuch etwas angefeuchtet, hinterlässt Flohkot deutlich sichtbare rötliche Verfärbungen, die auf unverdautes Blut hindeuten. Flöhe ernähren sich ausschliesslich von Blut, das sie mindestens einmal täglich saugen. Auf diese Weise entstehen die wie kleine rote Pünktchen aussehenden typischen Flohbisse, die bei Hunden vornehmlich an Hals, Rücken, Kruppe und Bauchunterseite zu finden sind. Häufig führt der Flohspeichel auch zu blutigen Hautausschlägen und allergischen Reaktionen. Flöhe gelten zudem als Hauptübertragungsquelle von Bandwürmern. Daher kann in Verbindung mit einem Flohbefall eine Behandlung gegen Bandwürmer nötig werden. Solch ein Infektionsrisiko ist wahrscheinlich, wenn sich der Hund putzt und dabei Flöhe verschluckt.
Sofortiges Handeln nötig
«Bei offensichtlichem Flohbefall sollte man zügig handeln, da Flöhe nicht nur nährstoffentziehende Blutsauger, sondern auch Krankheitsüberträger sind», so die Expertin. Als Erste-Hilfe-Massnahme ist ein Bad mit einem speziellen Hundeshampoo zu empfehlen. «Vorsicht gilt bei gängigen chemischen Mitteln wie speziell imprägnierten Flohhalsbändern, Spot-on-Präparaten und Tabletten, die oftmals als Langzeitschutz schon prophylaktisch eingesetzt werden. Sie enthalten Giftstoffe, die in die Blutbahn und Organe gelangen. Besonders empfindlich reagieren darauf Leber, Nieren und Zentralnervensystem. Junge Hunde oder schon durch andere Infektionserreger geschwächte Tiere können durch die Nebenwirkungen erhebliche gesundheitliche Schäden davontragen», sagt Wagner. «Für die äussere Behandlung gibt es alternativ parasitenwirksame Halsbänder mit ätherischen Ölen. Ausserdem kann man das Fell zwei- bis dreimal wöchentlich mit verdünnten ätherischen Ölen gegen den Haarstrich besprühen und ein wenig einmassieren.» Für alle Mittel, ganz gleich, ob chemisch oder natürlich, gilt jedoch, dass Flöhe mit der Zeit auch resistent gegen die einzelnen Wirkstoffe werden können. Ein Ausprobieren, aber auch Präparatwechsel ab und zu kann also durchaus nötig sein. «Bei starkem Flohbefall ist eine Behandlung mit schulmedizinischen Mitteln kurzzeitig sinnvoll. Aus homöopathischer Sicht stützt und stabilisiert das individuelle Konstitutionsmittel die körpereigene Abwehr und verhindert so auch einen Neubefall», erklärt die Tierhomöopathin.[IMG 2]
Da ein Floh erst bestimmte Stadien durchläuft, bis er vollständig entwickelt ist, gehört auch die Behandlung der Umgebung des Hundes zu einer Flohbehandlung. Polster und Decken, auf denen der Vierbeiner liegt, wäscht man am besten in der Maschine. Ausserdem empfiehlt sich ein gründliches Saugen von Teppichen und Putzen des Bodens. In schweren Fällen sind zudem spezielle Umgebungssprays angebracht.
Steckbrief FlohFlöhe sind ca. 1,5 bis 3 mm grosse, seitlich abgeflachte, bräunlich-schwarze Insekten. Die stark ausgebildeten Hinterbeine ermöglichen Sprünge von bis zu 30 cm Höhe und 50 cm Weite. Mit Hilfe nach hinten gerichteter Dornen haftet der Floh besonders gut an den Haaren oder den Federn seines Wirtes.
Flöhe gelten eigentlich als wirtstreu. Ist der spezifische Wirt jedoch gerade nicht «greifbar», sattelt der Floh schnell um und nimmt beispielsweise anstelle des Hundes auch mal einen Menschen.
Der Entwicklungszyklus eines Flohs dauert je nach äusseren Bedingungen zwei Wochen bis acht Monate. Das Flohweibchen legt im Laufe seines Lebens mehrere Hundert Eier. Aus den Eiern, die aus dem Fell des befallenen Tieres fallen und sich auf diese Weise gleichmässig über Haus und Garten verteilen, schlüpfen nach einigen Tagen Larven.
Die Larven, die sich nur vom Kot der erwachsenen Tiere und von Hautschuppen ernähren, entwickeln sich nach mehreren Häutungen zu Puppen. Diese verharren bis zu einem Jahr lang, in seidige Kokons eingewickelt, in Bodenritzen oder Teppichen, ehe sie schliesslich, zu einem erwachsenen Floh geworden, auf ihren Wirt umsiedeln.
Erwachsene Tiere können bis zu einem Jahr hungern. Auch ein Überleben im gefrorenen Zustand ist in einem Zeitraum von bis zu einem Jahr möglich.
Da nur etwa 5% einer Flohpopulation aus erwachsenen Tieren besteht, ist die Mitbehandlung der Umgebung bei einem Flohbefall so wichtig.
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