Hundekot auf Gehwegen, Spielplätzen oder Wiesen ist für viele ein tägliches Ärgernis. Doch die braunen Hinterlassenschaften sind nicht nur unansehnlich und unhygienisch, sondern bergen auch ernsthafte gesundheitliche Risiken. Studien zeigen, dass Hundekot Krankheitserreger wie Spulwürmer (Toxocara canis), Giardien, E. coli und andere Parasiten oder Bakterien enthält. Eine Untersuchung der Universität Bonn etwa belegt, dass bis zu 20 Prozent aller Hunde mit Spulwürmern infiziert sind. Diese Parasiten werden über den Kot ausgeschieden und können Menschen, vor allem Kinder, infizieren, was zu schweren gesundheitlichen Problemen wie Augen- oder Organschäden führen kann.

Gefahr für Kühe und Schafe

In der Landwirtschaft sorgt Hundekot für weitere Probleme: Gelangen die Erreger auf Wiesen oder Felder, können sie über das Futter in den Verdauungstrakt von Weidetieren gelangen. Für Bauern bedeutet dies potenziell wirtschaftliche Schäden, etwa durch Parasitenbefall bei Kühen oder Schafen. Forscher des Instituts für Parasitologie der Universität Zürich konnten nachweisen, dass Hunde infiziertes Material ausscheiden und so Neospora-Oozysten (Eier) über den Kot in die Umwelt bringen. Diese Oozysten können dann von Rindern aufgenommen werden, was zu einer Infektion führt.

Obwohl natürlich nicht jeder Hund eine Gefahr darstellt, spielt die Präsenz von Hunden auf Weiden und in Ställen eine Rolle bei der Verbreitung des Erregers. Das hat zur Empfehlung geführt, Hunde – besonders Hofhunde – von Futter und Weideflächen fernzuhalten.

Ökosysteme im Ungleichgewicht

Auch für den Naturhaushalt ist Hundekot eine Belastung, denn die übermässige Nährstoffzufuhr – vor allem Stickstoff und Phosphor – kann empfindliche Ökosysteme aus dem Gleichgewicht bringen. Dabei wäre das Problem leicht zu vermeiden: Hundebesitzer sind verpflichtet, die Hinterlassenschaften ihrer Tiere aufzunehmen und zu entsorgen. Hundekotbeutel-Spender stehen vielerorts kostenlos bereit, und doch landen zu viele Haufen immer noch achtlos in der Landschaft. Es braucht daher ein stärkeres Bewusstsein für die Folgen – denn Hundekot ist eben weit mehr als nur ein kleines Ärgernis.