Mitte März begann die Bärlauch Saison. Bis Mitte Mai können die stark nach Knoblauch riechenden Blätter gesammelt werden. Danach geht der Bärlauch in die Samenbildung über und verlier damit seinen Geschmack und seine heilende Wirkung.  

Bärenstarker Frühlingssnack 

Der wissenschaftliche Name setzt sich aus «Allium» für Lauch und «ursus» für Bär zusammen. «Allium ursinum», also Bärlauch, erhielt diesen Namen, weil Bären eine Vorliebe für diese Pflanze nach ihrem Winterschlaf haben. Der Bärlauch bringt ihren Stoffwechsel wieder in Schwung. Germanische Völker glaubten, dass Bären ihre Kraft auf diese Pflanze übertragen. Der Verzehr der Pflanze solle wortwörtlich bärenstark machen. Zur gleichen Pflanzengattung (Allium) gehören auch Knoblauch, Gartenzwiebeln, Lauch und Schnittlauch.  

Knoblauchduft im Wald 

Bärlauch-Zwiebeln sind länglich-schmal und entwickeln Ende Februar/Anfangs März langgestielte Blätter. Meist sind es zwei Blätter pro Zwiebel. Der Blütenstand ist aus gestielten, sternenförmigen Einzelblüten zusammengesetzt. Die reifen Samen kommen nicht sehr weit und keimen meist sehr nahe. Das dichte Blattwerk des Bärlauchs verhindert das Wachstum von anderen Frühblühern, da diese zu wenig Sonnenlicht bekommen.  

Bärlauch wächst am besten in schattigen Laubwäldern. Er bevorzugt nährstoffreiche, feuchte und nicht zu saure Böden.  

Heilwirkung 

Schon im Mittelalter wurde Bärlauch als Heilpflanze eingesetzt. Wie bei den Bären, kurbelt das Zwiebelgewächs auch unseren Stoffwechsel an. Doch nicht nur bei Stoffwechselproblemen, auch gegen Bluthochdruck, Appetitlosigkeit, Bronchitis, Fieber und Rheuma kann er helfen. Wie der Knoblauch kann er gegen Arteriosklerose vorbeugend wirken. Man kann aus Bärlauch Tee oder Tinkturen machen. Am besten schmeckt er aber in Gerichten.  

Trocknen sollte man den Bärlauch nicht, da er dabei grösstenteils seine Wirkung und seinen Geschmack verliert. Kleingehackt kann man ihn jedoch einfrieren.  

Augen auf beim Sammeln

Bärlauch ähnelt Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen. Bärlauchblätter verströmen beim Zerreiben einen intensiven Bärlauchduft. Wenn die Finger jedoch schon nach Bärlauch riechen, kann man neue Blätter schlecht identifizieren. Deshalb sollte man die Blätter genauer betrachten: sie sind glänzend auf der Oberseite und auf der Unterseite matt und etwas heller. Im Zweifelsfall sollte man junge Blätter nicht mitnehmen, da diese schwieriger von jenen der Maiglöckchen zu unterschieden sind. Zuhause sollten die Blätter unbedingt gründlich gewaschen werden. 

Vielseitiger Waldknobli 

Bärlauchpesto kennt wahrscheinlich jeder. Der Waldknobli ist jedoch vielseitiger einsetzbar. 

Bärlauchpesto:  

  • 100 Gramm Bärlauch 
  • 50 Gramm Pinienkerne (oder Cashewnüsse für Sparfüchse) 
  • 1 dl nicht kaltgepresstes Olivenöl 
  • 50 Gramm Parmesan 
  • ½ Teelöffel Salz 
  • Pfeffer zum abschmecken  

Den Bärlauch gut waschen und grob hacken. Danach kann man alle Zutaten in einen Mixer geben und zu einer feinen Paste pürieren.  

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Bärlauch Currypaste: 

  • 60 Gramm Bärlauch 
  • 20 Gramm Ingwer 
  • 2 Stängel Zitronengrass in Stücke geschnitten 
  • 3 Grüne Chilis in Stücke geschnitten 
  • 3 EL Fischsauce 
  • 2 EL Erdnussöl 
  • 1 TL gemahlene Koriandersamen 
  • 1 TL grobkörniger Rohrzucker 

Ein etwas ausgefalleneres Rezept von «Fooby».  

Alle Zutaten mit einem Mixer pürieren. Die Paste kann wie andere Currypaste verwendet werden und mit Gemüse nach Wahl, Wasser und Kokosmilch aufgekocht werden. Am besten serviert man dazu Jasminreis.  


Bärlauch Risotto: 

  • 2 Schalotten 
  • 100 Gramm Butter 
  • 300 Gramm Risotto-Reis 
  • 2 dl Apfelwein 
  • 1l Gemüsebouillon 
  • 50 Gramm Parmesan 
  • 50 Gramm Bärlauch 
  • 150 Gramm Crème fraîche 
  • Salz und Pfeffer zum abschmecken 

Feingehackte Schalotten mit etwas Butter andünsten. Reis dazu geben und glasig dünsten. Danach mit Apfelwein ablöschen und einkochen lassen. Die Bouillon nach und nach dazugeben und das Risotto bis «al dente» kochen. Die Bärlauchblätter in Streifen schneiden und mit der Crème fraîche fein pürieren. Die Bärlauchcreme und den fein geriebenen Parmesan unter das Risotto rühren.