Heilpflanze
Der Frauenmantel wird seinem Namen gerecht – kann aber noch viel mehr
Der Frauenmantel fasziniert die Menschen schon seit Jahrhunderten und kann trotz seines Rufes in der Volksmedizin als «Allerfrauenheil» mehr als nur Menstruationsbeschwerden lindern.
Ihre vielen Namen sind auffälliger als die Pflanze selbst: Alchemistenkraut, Taukraut, Frauenhilf. Aber die meisten kennen das unscheinbare Rosengewächs als Frauenmantel – ein Kraut, dem viele Heilkräfte nachgesagt werden. Tatsächlich erinnern die grünen Blätter am Stil der Pflanze an einen wehenden Frauenmantel – das ist ihr charakteristisches Merkmal. Über Nacht tritt an den gezähnten Rändern der Blätter Wasser aus, das morgens wie Tautropfen auf der seidigen Oberfläche der Mäntelchen glitzert. Schon Alchemisten glaubten zu ihrer Zeit, in diesen Tropfen etwas Besonders gefunden zu haben. Und sie hatten nicht unrecht: Das Kraut darf in keiner Hausapotheke fehlen und geniesst vor allem bei Frauenleiden hohes Ansehen.
So glaubt man in der Volksmedizin, dass der Frauenmantel bei Menstruationskrämpfen lindernd wirkt und bei Beschwerden während der Wechseljahre helfen kann. Allgemein soll sich das Kraut regulierend auf den weiblichen Organismus auswirken und bei unerfülltem Kinderwunsch Wunder vollbringen können. Man sagt, dass sich die Inhaltsstoffe des Frauenmantels positiv auf den Eisprung und das Einnisten des Eis in der Gebärmutter auswirken. Ebenso schütze es vor Fehlgeburten. Allerdings wurde die Wirkung des Frauenmantels auf den weiblichen Zyklus und die damit einhergehenden Beschwerden noch nicht wissenschaftlich untersucht.
[IMG 2]
Gerbstoffe wirken straffend
Unbestritten ist jedoch die Wirkung der Gerbstoffe in der Pflanze. Diese haben eine straffende Eigenschaft, die gegen Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt wird. Viren oder Bakterien können sich dadurch schlechter in den Falten des Verdauungstraktes einnisten und die Symptome nehmen ab. Auch in der Kosmetik kann der Frauenmantel seine Wirkung entfalten: Trägt man das Kraut beispielsweise als Tee auf der Haut auf, wirkt es ebenfalls straffend und erhöht die Durchblutung. Das hilft auch bei schlecht heilenden Wunden. In der Volksmedizin wird diese Eigenschaft wiederum zur Behandlung von Schwangerschaftsstreifen eingesetzt.
Am besten entfaltet der Frauenmantel seine begehrten Heilkräfte als Tee. Dafür nimmt man einen Esslöffel der getrockneten Blätter und kocht sie zwei bis drei Minuten in zirka 2.5 Deziliter Wasser. Die Blätter können aber genau so gut auch in einem Sitzbad verwendet werden. Als Garnitur auf einem Salat oder in einer Suppe schmeckt der Frauenmantel auch frisch. Eine Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen besteht nicht.
Bitte loggen Sie sich ein, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Falls Sie noch kein Agrarmedien-Login besitzen:
Jetzt registrieren