Abstimmung
Der grosse Preis der Weichtiere
Fünf Arten von Mollusken gehen ins Rennen um den Titel des Weichtiers des Jahres. Der Gewinner erhält eine Sequenzierung seiner DNA, was einen enormen Schub für die Erforschung der Art bedeuten könnte. Wen würden Sie wählen?
Das Loewe Centre for transnational biodiversity genomics (tgb) will das Weichtier des Jahres 2022 finden und setzt sich somit für die Forschung schlecht erforschter Arten ein. Der Preis ist eine DNA-Sequenzierung. Dabei werden die einzelnen Bausteine des Erbguts abgelesen – damit können Rückschlüsse auf die einzelnen Merkmale und teilweise auch auf die Umwelt der Tierchen geschlossen werden.
Dies sind die fünf Kandidaten für den grossen Preis der Genom-Sequenzierung:
1. Der blinde Zahn
Seine markante Form, die einem Zahn ähnelt, macht ihn unverkennbar. Der Kahnfüsser (Fustiaria rubescnes) lebt im Mittelmeer und im Ostatlantik. Er lebt Kopfüber im Sand und sucht dort blind nach seiner Nahrung. Nach dem tgb gab es bisher wenig Forschung zu ihm. Die Genom-Sequenzierung könnten neue Erkentnisse zu den Prozessen der Spiralisierung seiner Schale liefern und dies würde auch die Forschung rund um Schnecken vorantreiben.
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2. Die zähe Teleskopschneke
Ihr Zuhause sind die Mangrovenwälder entlang des indischen Ozeans, wie zum Beispiel in Pakistan oder Westaustralien. Die Farbe der Sedimentschnecke (Telescopium telescopium) variiert von schwarz bis rot-braun und sie haben eine kegelförmige Schale. Die Entschlüsselung des Erbgutes könnte das Geheimnis lüften, weshalb diese Art in verschmutzen Mangrovenwäldern in einigen Teilen Pakistans überleben kann und andere Schneckenarten in denselben Gebieten verschwunden sind.
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3. Der Schmetterling des Meeres
Er verbringt sein Leben treibend im offenen Meer und fühlt sich in rund 200 Metern Tiefe am wohlsten. Der Seeschmetterling (Cymbulia peronii) gehört zu den Flügelschnecken und wurde in allen Meeren rund um den Globus gemeldet. Die DNA-Sequenzierung könnte Kenntnisse darüber liefern wie sich Tierarten an die raschen Veränderungen im Ozean anpassen können – die Meere werden immer wärmer und saurer.
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4. Die Schnecke mit dem schönen Häuschen
Die schönste Schecke der Welt – wie sie vom Loewe Centre gennant wird lebt im Osten Kubas. Der Grund für ihre Schönheit sind die zwei bis drei Zentimeter grossen Schneckenhäuser in allen möglichen Farben: gelb, rot, rosa bis schwarz. Die Kubanische Landschnecke (Polymita picta) besitzt einen Liebespfeil aus Kalk, mit welchem sie ihrem Liebespartner Sexualhormone übertragen kann. Dieses Geheimnis rund um den Liebespfeil könnte mit einer Genom-Sequenzierung geklärt werden. Zudem könnte es ermöglichen Schutzgebiete zu identifizieren, um die höchst bedrohte Art zu schützen.
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5. Die Muschel, die Kolumbus zum Bleiben zwang
Der letzte Kandidat sieht aus wie ein Wurm, gehört jedoch zu den Muscheln. Sein Name, Seeschiffsbohrwurm (Teredo navalis), komme davon, dass er sich seit Jahrtausenden durch das Holz von Schiffen fresse. Nach dem Loewe Centre wurden im Verlauf der Geschichte einige Opfer davon, darunter auch Christoph Kolumbus. Seine Schiffsflotte sei von der Muschelart in Jamaika angegriffen worden und sie konnten die Insel nicht mehr verlassen. Moderne Farben und Materialen sollen garantieren, dass dies nicht mehr passieren kann und der Schiffsbohrwurm davon abgehalten wird Schiffe zu fressen. Er ist in den Tropen und Subtropen heimisch und man sagt, dass seine Cousins sogar Felsen fressen können. Die Entschlüsselung des Erbgutes dieses harten Kerlchens, könnte riesige Vorteile für die Menschheit haben. Ernährungstechnisch sei die Muschelart sehr nährreich, wachse schnell und enthalte viele essentielle Omega-3-Fettsäuren. Zudem sind seine Kiemen gefüllt mit Bakterien, welche gebraucht werden können, um Antibiotika oder andere Medikamente herzustellen.
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Wen wählen sie zum besten Weichtier 2022? Den zahnförmigen Kahnfüssler, die zähe Sedimentschnecke, den schönen Seeschmetterling, die Kubanische Landschnecke mit ihren schönen Häuschen oder den kleine Prachtkerl den Seeschiffsbohrwurm?
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