Stehen uns heisse Monate bevor?
Heute ist Sommeranfang
Heute Donnerstag beginnt der Sommer auch auf dem Kalender. Nach der Auswertung von Wetterdaten unseres nördlichen Nachbarlandes sind Meteorologen überzeugt, dass der Klimawandel in vollem Gang ist.
Ein April der Temperaturrekorde, ein ebensolcher Mai – kommt nun ein Sommer, in dem vor allem Schwitzen angesagt ist? Für Meteorologen startete die Jahreszeit bereits mit dem 1. Juni. Gefühlt begann die Saison von Eiscafés, Freibadbesuchen und Grillpartys aber für die meisten Menschen in Deutschland in diesem Jahr schon deutlich früher.
Im Mai stieg das Thermometer an vielen Orten bereits auf 30 Grad oder sogar darüber hinaus. Das waren dann laut Definition des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ganz offiziell Hitzetage. Und auch die ersten Tropennächte gab es bereits vor dem kalendarischen Sommeranfang. Geht das jetzt so weiter?
Achtung vor langfristigen Vorhersagen
Grundsätzlich halten sich Meteorologen mit langfristigen Vorhersagen zurück, denn zuverlässige Prognosen sind im günstigsten Fall nur bis zu zehn Tage im voraus möglich. Der deutsche Klimaexperte Peter Hoffmann sagt, dass etwa das Frühjahr Zunehmend die Weichen stelle, wie sich der Sommer entwickeln kann.
«In diesem Frühjahr waren der April und Mai überdurchschnittlich heiss oder warm. Und diese Kombination könnte bedeuten, dass der Sommer später eher eine kühlere Phase einschlägt», sagte Hoffmann mit Blick auf die entwickelten Datenmodelle.
Zugleich dauern laut Hoffmann gewisse Witterungssituationen länger an. Auch im Sommer könne die Wetterlage daher über einen längeren Zeitraum hinweg im gleichen Zustand verharren. Nur, dass dieser möglicherweise eher kühler ausfallen dürfte.
Gute Nachricht für besonders trockene Ostdeutsche Gebiete
Diese Nachricht dürfte gut sein für Landwirte und Förster, auch im Norden und Nordosten Deutschlands. Denn dort hat der heisse Mai seine Spuren mit verdorrtem Gras und ausgetrockneten Wäldern und damit hoher Waldbrandgefahr hinterlassen. Wer dagegen hoffte, dass die Sommerferien ähnlich sonnig-heiss werden, freut sich wohl weniger über diese Einschätzung.
Seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen sei die Temperatur in Deutschland gestiegen. Seit den 60er-Jahren ist zudem eine Beschleunigung festzustellen, sagt Hoffmann. «Die letzten Jahrzehnte weisen meist einen Anstieg der Temperatur in Deutschland von einem Grad pro 30 Jahren auf.» Auch die Zahl der heissen Tage habe sich in den vergangenen Jahrzehnten fast verdoppelt. «Der Klimawandel ist in vollem Gang», sagt der Wissenschaftler. Allerdings: «Das passiert nicht von heute auf morgen, sondern schleichend.»
Umso wichtiger ist es, bei Anpassungsmassnahmen nicht zu zaudern ? selbst wenn der Sommer 2018 tatsächlich etwas kühler ausfallen sollte. «Wenn wir weitermachen wie bisher, sind durchschnittlich vier Grad mehr auch in Deutschland noch in diesem Jahrhundert sehr wahrscheinlich», sagt Hoffmann. Höhere Temperaturen könnte es auch in der Schweiz geben. Extreme wie etwa der Hitzesommer 2003 könnten dann in naher Zukunft, bis Mitte des Jahrhunderts, zur Normalität gehören.
Ausbreitung invasiver Arten
Die warmen Temperaturen begünstigen zudem die Ausbreitung eingewanderter Arten wie der Tigermücke oder der Gelbfiebermücke, die über Reise- oder Warenverkehr eingeschleppt wurden und das Risikogebiet von Krankheiten vergrössern, die sie übertragen.
Wissenschaftler der Frankfurter Goethe-Universität und der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung gehen jedenfalls davon aus, dass die Ausbreitung von solchen Infektionskrankheiten in den nächsten 10 bis 50 Jahren zunimmt.
Noch aber ist die Wahrscheinlichkeit einer Malaria-Infektion am heimischen Badesee äusserst gering. Und auch die Wasserqualität stimmt, wie das Umweltbundesamt bereits Ende Mai berichtete. Denn 98 Prozent der Badegewässer in Deutschland erfüllten die Qualitätsanforderungen der EU-Badegewässerrichtlinie.
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